Durch den modularen Aufbau lassen sich so auch verschiedene Komponenten zur Interaktion je nach Anwendung kombinieren. »Über eine generische Schnittstelle können verschiedene Interaktionsgeräte angeschlossen werden, wie Wearables, AR-Datenbrillen oder Eyetracker, die untereinander kombiniert werden können«, erläutert Röcker das Vorgehen. Beschäftigte könnten so die für den aktuellen Anwendungsfall passenden Interaktionsgeräte nutzen: Beispielsweise kann von einem Tablet mit Projektion auf eine AR-Brille gewechselt werden, wenn etwa freie Hände zur Reparatur einer Anlage benötigt werden.
Röcker resümiert: »Unsere Vision ist Wissenstransfer und eine Erleichterung von Arbeitsschritten, beispielsweise bei der Fehleranalyse und Wartung von Anlagen.« Den Menschen dabei stets im Mittelpunkt: Unterstützung und Fehlerreduktion bei der Montage sowie kurze Anlernzeiten seien nur einige Vorteile von computergestützten Assistenzsystemen, um den Menschen in der digitalen Fabrik der Zukunft zu unterstützen. Für die Lemgoer Wissenschaftler sind intelligente Assistenzsysteme der Schlüssel, um die steigende Komplexität der Anlagen für Menschen handhabbar zu machen. Seit Jahren forschen sie intensiv zum Themenfeld Mensch-Maschine-Interaktion für die Industrie 4.0.
Der Projektname MARI steht für »Augmented-Reality-Assistenzsysteme für mobile Anwendungsszenarien in der Industrie«. Als Kooperationspartner sind neben dem Institut für industrielle Informationstechnik (inIT) der Hochschule OWL die Unternehmen Bosch Rexroth AG und Wassermann Technologie GmbH am Forschungsvorhaben beteiligt. Das Fraunhofer-Anwendungszentrum IOSB-INA unterstützt das Projekt wissenschaftlich.
Gefördert wird das Forschungsvorhaben vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit rund 450.000 Euro über eine Projektlaufzeit von vier Jahren. Das inIT forscht seit 2009 unter dem Dach des Forschungs- und Entwicklungszentrums Centrum Industrial IT (CIIT) gemeinsam mit Partner aus Industrie und Wissenschaft an Lösungen für die Fabrik der Zukunft.