Einen Grund für die vergleichsweise gute Position der Branche sieht Kegel in der immer stärkeren Elektrifizierung und Digitalisierung. Der Trend hin zu einer All-Electric-Society ist eng verbunden mit der Bewältigung des Klimawandels – einer Herausforderung, der man aus seiner Sicht nicht durch Verbote und Verzicht begegnen kann, sondern nur durch den breiten Einsatz von technologischen Innovationen.
Die Elektroindustrie sei hier in einer Schlüsselposition, so Kegel: »Die All-Electric-Society wird geprägt sein durch die intelligente Kopplung aller klimarelevanten Sektoren. In der durchgängigen Elektrifizierung, Digitalisierung und Automatisierung der Bereiche Energie, Industrie, Gebäude und Mobilität liegt großes Potenzial, um die gesteckten Klimaziele zu erreichen. Das geht nur mit den Innovationen der Elektroindustrie.« Nur so ließen sich nachhaltiges, ressourcenschonendes Wirtschaftswachstum und gesellschaftlicher Wohlstand vereinbaren.
Um die Chancen der All-Electric-Society besser nutzen zu können, sollte die Politik dringend nachjustieren. »Wenn grüner Strom der primäre Energieträger wird, muss er entlastet werden. Daher halten wir an unserer Forderung fest: Die EEG-Umlage muss jetzt rasch gesenkt und perspektivisch abgeschafft werden, der CO2-Preis dagegen steigen. Gleichzeitig müssen klimafreundliche Technologien in der Breite eingesetzt werden, um die nötigen Skalierungseffekte zu erzielen. Hierzu muss auch die Infrastruktur dringend ausgebaut werden – sei es im Gebäudebestand, der aufgrund veralteter Elektroinstallationen Großteils nicht energiewendefähig ist, oder beim Laden von Elektroautos«, so Kegel.