Industrieproduktion: Die Produktion wurde im November so kräftig hochgefahren wie zuletzt im April 2011. Spitzenreiter in dieser Kategorie war diesmal der Investitionsgüterbereich; doch auch im Vorleistungs- und Konsumgüterbereich wurde erheblich mehr hergestellt als im Oktober.
Auftragseingang insgesamt/Export: Die Nachfrage zog enorm an und bescherte sowohl Global Playern als auch KMU das höchste Auftragsplus seit März 2010. Als verkaufsfördernd zeigte sich laut Befragten auch die Neueinführung von Produkten.
Stark nachgefragt waren deutsche Industrieerzeugnisse im November erneut im Ausland, diesmal vor allem in Asien und den USA. Der entsprechende Teilindex erreichte den zweithöchsten Wert seit Umfragebeginn vor 21 Jahren. Höher notiert hatte er lediglich im März 2010.
Beschäftigung: Um die Kapazitäten weiter aufzubauen, beschleunigte sich der Beschäftigungsaufbau im November zum dritten Mal hintereinander und fiel so stark aus wie zuletzt im März 2011. Der entsprechende Teilindex erreichte den zweithöchsten Wert seit Umfragebeginn.
Einkaufs-/Verkaufspreise: Der Anstieg der durchschnittlichen Einkaufspreise beschleunigte sich im November zum fünften Mal hintereinander und fiel so stark aus wie zuletzt Anfang 2011. Verteuert haben sich laut Befragten vor allem Metalle, Stahl, Elektronikkomponenten und Kunststoffe.
Da die robuste Nachfrage die Preismacht der Unternehmen stärkte, wurden die Verkaufspreise so kräftig angehoben wie seit knapp sechseinhalb Jahren nicht mehr. Spitzenreiter in dieser Kategorie war der Vorleistungsgüterbereich, doch auch in den beiden anderen Industriebereichen erhöhten die Unternehmen ihre Verkaufspreise.
Jahresausblick*:
Die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist trübten sich im Berichtsmonat weiter ein, was den entsprechenden Teilindex auf ein 11-Monatstief sinken ließ. Einige der Befragten befürchten eine Überhitzung des Marktes mit nachfolgender Konjunkturabkühlung, sich verschärfenden Kapazitätsengpässe und Knappheit bei Rohstoffen. Die Optimisten setzen auf die Erschließung neuer Märkte, vor allem auch mit neuen Produkten, und gehen von einer weiter boomenden Wirtschaft aus. Im historischen Vergleich notiert der Teilindex weiter auf ausgesprochen hohem Niveau.
*IHS Markit hat am 1. Februar 2017 erstmals für die deutsche Industrie den EMI-Teilindex „Jahresausblick“ veröffentlicht. Dieser Wert spiegelt die Geschäftsaussichten der 500 EMI-Umfrage-Teilnehmer wider und wird alle vier Wochen aktualisiert. Der IHS Markit/BME-Einkaufsmanager-Index (EMI) gibt einen allgemeinen Überblick über die konjunkturelle Lage in der deutschen Industrie. Der Index erscheint seit 1996 unter Schirmherrschaft des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME), Frankfurt. Er wird vom Anbieter von Unternehmens-, Finanz- und Wirtschaftsinformationen IHS Markit mit Hauptsitz in London erstellt und beruht auf der Befragung von 500 Einkaufsleitern/Geschäftsführern der verarbeitenden Industrie in Deutschland (nach Branche, Größe, Region repräsentativ für die deutsche Wirtschaft ausgewählt). Der EMI orientiert sich am Vorbild des US-Purchasing Manager´s Index (Markit U.S.-PMI).