Wie berichtet, agieren weitere Geschäftsbereiche des Würth Elektronik Verbundes wie Würth Elektronik eiSos in Waldenburg und Würth Elektronik ICS (WE ICS) in Niedernhall-Waldzimmern unabhängig und sind durch den Vorfall nicht eingeschränkt. Die regionale Nähe der Gesellschaften ist ein Vorteil: Im kürzlich bezogenen Gebäude der Schwesterfirma WE ICS wurde kurzfristig Raum für 70 Arbeitsplätze geschaffen. Binnen kürzester Zeit wurden für die Niedernhaller Mitarbeiter aus Vertrieb und aus den vorbereitenden Stellen Schreibtische, Stühle, Computer und Telefone, sowie die notwendige IT-Struktur installiert.
An der Verlagerung von Teilen der Produktion an die beiden Leiterplatten-Standorte Rot am See und Schopfheim wurde schon kurz nach dem Brand geplant und gefeilt. WE Kollegen der beiden Werke haben über die Feiertage gearbeitet und so Kapazitäten generiert. Mittlerweile sind dort Schichten erweitert und somit Produktionskapazitäten erhöht worden. In beiden Werken wurde sogar außerplanmäßig in neue Maschinen investiert, um die benötigten Kapazitäten zu schaffen. Seit dieser Woche haben die ersten Niedernhaller Mitarbeiter schon ihre Arbeit in Rot am See und Schopfheim aufgenommen.
„In dieser schweren Zeit liegt unser Augenmerk mehr denn je auf den Kunden. Sie zu informieren und mit ihnen nach Optionen zu suchen, ist zunächst erstes Ziel“, so Denis Giba, Geschäftsführer von Würth Elektronik CBT. „Der Kunde braucht Leiterplatten. Gemeinsam arbeiten wir an Lösungen, wie wir diese liefern können. Uns ist bewusst, dass viele Auf-träge in den kommenden Wochen von anderen Herstellern abgewickelt werden. Für einen Vertriebsmitarbeiter gibt es nichts Schlimmeres, als nicht liefern zu können. Diese Durststrecke müssen wir überwinden. Daher stimmen wir eng ab, ob eine Verlagerung der Produktion in eines der anderen Werke oder nach Asien in Frage kommt. Wir loten alle Optionen aus, um die beste Möglichkeit zu finden.“
Das Unternehmen setzt sich ehrgeizige Ziele, was den Wiederaufbau des Standortes angeht. Verwaltung und Vertrieb sollen im März wieder im Steinhaus einziehen.
Mittels Ausschreibung bei Produktionsplanungsbüros sollen bis Ende Januar bereits Pläne für den Neubau der zerstörten Bereiche vorliegen. Voraussichtlich wird das neue Gebäude nicht direkt auf dem Brandareal aufgezogen, wodurch Aufbau noch einmal beschleunigt werden kann. Es wird also Tempo gemacht: „Ich will im März die Bagger anrollen sehen“, so Daniel Klein auf der Mitarbeiterinformation am Mittwoch.