Nach dem vorläufigen Patentverlust in China geht LPKF jetzt wie angekündigt gegen einen Mobiltelefonhersteller vor, der elektronische Bauteile in den Verkehr bringt, die nach Auffassung von LPKF das LDS-Patent verletzen.
Das von LPKF patentierte Verfahren zur Laser-Direkt-Strukturierung (LDS) wird zur Herstellung von komplexen Antennen in Handys oder TabletPCs eingesetzt. Mit dem Erfolg di-ser Technologie steigen jedoch auch die Angriffe auf das Patent, das dem Garbsener Laserspezialisten LPKF die alleinigen Rechte am LDS-Verfahren sichert.
„Unser Patent gilt nach wie vor in allen anderen wichtigen Märkten weltweit und es bezieht sich auf das gesamte LDS-Verfahren. Wir werden also nicht nur Hersteller, sondern auch deren Abnehmer kon-sequent verfolgen“, sagt Dr. Ingo Bretthauer, CEO der LPKF Laser & E-lectronics AG.
Im aktuellen Fall geht LPKF in Deutschland gegen einen großen internati-onalen Hersteller vor, der in einigen seiner Mobiltelefone LDS-Bauteile einsetzt, die nachweislich nicht auf LPKF-Systemen und damit unlizen-siert hergestellt wurden. Die Klage ist vor dem Landgericht Mannheim, 2. Zivilkammer, anhängig und soll im Januar 2014 mündlich verhandelt werden. Nach Schätzungen des VDMA verursacht Produktpiraterie den deutschen Maschinen- und Anlagenbauern jährlich einen Schaden von insgesamt 7,9 Mrd. EUR (2011). Dieser Umsatzverlust entspricht knapp 37.000 Arbeitsplätzen.