Auf der Geräteseite sind Transceiver notwendig, mit deren Hilfe elektrische Signale in optische umgesetzt werden. Es ist daher sinnvoll, Steckverbinder einzusetzen, für die auch Transceiver zu allen gewünschten Wellenlängen und Fasern erhältlich sind (Bild 6). Zusammen mit der Eignung des Steckverbinders für alle Fasertypen wird so eine mechanisch identische Geräteausführung für verschiedene LWL-Varianten ermöglicht. Gerätedesigner kämpfen permanent um die Fläche auf den Frontplatten – mit der Folge, dass kleine Steckverbinder nach dem Small-Form-Factor-Standard (SFF) vorteilhaft sind, die in den Ausschnitt eines RJ45 passen.
Darüber hinaus soll die gewünschte Übertragungsstrecke mit einer möglichst einfach zu installierenden Technik errichtet werden. Neben der Dämpfung in der Faser ist dazu auch der Dämpfungsverlust in der Steckverbindung zu betrachten. Nur mit einer exakten Zentrierung der Faseroberflächen in radialer und axialer Richtung zueinander sowie einer glatten Oberfläche der Faserendflächen lässt sich eine geringe Dämpfung erreichen. Zum Ausgleich von Toleranzen ist hierfür eine gefederte Lagerung der Faserenden in Ferrulen notwendig.
Ein weiterer Aspekt ist die Robustheit gegenüber mechanischen Belastungen, die im industriellen Umfeld häufiger und ausgeprägter sind als im Büroumfeld. Schock, Vibration und Temperaturunterschiede verursachen letztlich eine axiale oder radiale Verschiebung zur optischen Achse, so dass die Übertragung des Lichtstrahls am Übergang der optischen Medien gestört ist. Hierdurch wird eine unzulässige Dämpfungserhöhung an der Steckverbindung verursacht, wodurch die übertragene Lichtleistung sinkt. Bei Überschreitung des Dämpfungsbudgets der Übertragungsstrecke wird die Datenübertragung dadurch unterbrochen.
SCRJ-Steckverbinder auch für die Industrie geeignet
Steckverbinder aus dem Büroumfeld sind für die spezifischen Anforderungen der Industrie oftmals ungeeignet. Der robuste SCRJ-Steckverbinder hingegen hat sich neben dem Büroumfeld auch in der Industrie bewährt. Seine kompakte Bauweise als SFF-Steckverbinder (Small Form Factor) ermöglicht die leichte Integration in Geräte (Bild 7).
Die federnd gelagerten Ferrulen mit einem Durchmesser von 2,5 mm können die Faser bequem aufnehmen, woraus ein robuster optischer Steckverbinder resultiert und alle Fasertypen unterstützt werden. Auch hier ist die Möglichkeit einer schnellen und komfortablen Konfektionierung im Feld oft von entscheidendem Vorteil. Daher bietet der Steckverbinderhersteller für jeden Fasertyp eine entsprechende Schnellanschlusstechnik an. Bei der POF-Faser beispielsweise muss lediglich die Faser geschnitten und in einer Schnellspannhülse fixiert werden. Vorteilhaft bei Inbetriebnahme und Diagnose ist außerdem die Kompatibilität des genormten SCRJ-Steckverbinders zum weit verbreiteten SC.