Murata war und ist bekannt als weltführender Keramikvielschicht-Kondensatorenhersteller. Ist diese Technik weitergehend ausgereizt oder sind noch weitere Entwicklungsfortschritte absehbar?
R. Sperlich: Ja, die Entwicklung geht immer weiter – nicht in so spektakulären Sprüngen wie sie früher z.B. bei Halbleitern möglich waren. Aber die Herausforderung bei Vielschicht-Keramikkondensatoren ist eine ganz andere: die gleichbleibende Qualität! Stellen Sie sich einmal vor, eine Fehlerrate von ca. 1 - 2 ppm – wie bei den Halbleitern – würde auch für Keramikkondensatoren zutreffen. Dann wäre die "Hölle" los. Bei unserem Umsatz von mehreren 100 Milliarden Keramikkondensatoren pro Jahr würden viele Hundertausende Fehler auftreten. Daher ist es wichtig zu wissen, dass Murata eine gleichbleibend hohe Qualität ausliefert – und zwar immer!
Was könnte die Killerapplikation der kommenden Jahre aus Sicht von Murata sein, und hat Murata dafür geeignete Komponenten?
R. Sperlich: Leider kann ich keine "Killerapplikation" erkennen. Sicherlich hat das Thema Energiemanagement im Wohnhaus und Büro die Möglichkeit ein großes Thema zu werden, aber wer kann das wirklich vorhersagen?
Wird 2014 für die Elektronikbranche einen Aufschwung herbeiführen?
R. Sperlich: Wie gesagt: Das Geschäft im 2. Halbjahr 2013 war schon gut in Europa. Wenn man die Nachrichten der letzten Tage bewertet, dann sollte 2014 besser werden als 2013 – zumindest in Europa. Ich hoffe natürlich auch, dass dies weltweit so eintritt. Vielleicht kann dann Murata seinen Umsatz nochmals um ca. 30 % steigern, wie bereits im ersten Halbjahr unseres aktuellen Geschäftsjahres. Dies wäre für alle unsere Mitarbeiter wieder einmal ein Zeichen, dass Sie einen guten Arbeitsplatz haben.
Das ausführliche Interview erscheint in der Printausgabe der Elektronik; und zwar in Ausgabe 26/2013; kurzfristige Änderungen vorbehalten.