Das zweite Halbjahr 2013 sei für Murata Europe gut verlaufen, und mit gezielten Produkterweiterungen wolle der japanische Bauteileproduzent auch 2014 wieder deutlich zulegen. Dies sei keineswegs Wunschdenken, sondern eine realistische Einschätzung, betonte Reinhard Sperlich, der als Vice President Sales Europe mit seinen regionalen Niederlassungen die Kundenbasis hier in Europa betreut.
Herr Sperlich, was hat sich denn nach der Ernennung zum Vice President Sales for Murata Europe im April d.J. für Sie geändert?
Reinhard Sperlich: Einiges... denn diese Position wurde bei Murata Europe zum ersten Mal überhaupt besetzt. Natürlich kannte ich alle meine Mitarbeiter vorher; aber nun war die Gelegenheit gegeben, ein einheitliches Vorgehen und eine gute Zusammenarbeit zwischen allen Business Units zu ermöglichen. Dies erforderte viele Gespräche, Abgleiche und aber interessanterweise wenig Überzeugungsarbeit. Eigentlich haben alle Sales-Mitarbeiter auf diese Änderung gewartet. Die Arbeit ist jedenfalls, bei vermehrter Reisetätigkeit, noch interessanter und vielfältiger geworden.
Murata kaufte 2011 und 2012 Firmen wie RF Monolithics und VTI Technologies auf, um sich weitere Expertise ins Haus zu holen. 2013 ist diesbezüglich nichts geschehen?
R. Sperlich: Die Integration dieser Firmen ist natürlich eine Herausforderung für Murata, da wir immer noch dazu lernen, wie man von Mal zu Mal die "lessons learnt" der vorigen Aquisitionen in die Neue mit einbringt und den Ablauf verbessert. Die Firmenkulturen sind doch von der Historie geprägt, und es ist, um ehrlich zu sein, nicht ganz einfach, wenn zum Beispiel eine amerikanisch geprägte Firma die Vorgehensweisen in einem japanischen Unternehmen verstehen lernen muss. Interkulturelle Trainings haben sich hier als sehr hilfreich erwiesen.
Nochmal, welche Prioritäten hatten in diesem Jahr Vorrang?
R. Sperlich: Die Ausgangslage im Frühjahr war ziemlich schwach, und alle Hersteller von passiven Bauelementen waren sich einig, dass es schwer werden würde, speziell bei Kondensatoren ein Wachstum zu erzielen. Im 2. Halbjahr hat sich die Situation indes gebessert, sodass wir wahrscheinlich die ursprünglichen, sehr ambitionierten Ziele noch erreichen können.