Ultra-Caps ersetzen 12-V-Batterien

Innovation und Wachstum

22. Juli 2019, 11:59 Uhr | Engelbert Hopf
Die SkelMod-Ultrakondensatorenmodule sind zur Zeit als 170-V-Versionen erhältlich. Sie sind für den Nutzen im Schwerlastbereich gedacht, wie beispielsweise elektrische Schwerlasttransporte, Schienenanwendungen, Antriebsstränge, getaktete Stromversorgung.
© Skeleton Technologies

Noch in diesem Jahr wird Skeleton Technologies für 25 Millionen Euro seine Fertigungskapazitäten in Großröhrsdorf bei Dresden deutlich ausbauen. Neben Applikationen im Schwerlastbereich will Skeleton ab 2020 den Ersatz der 12-V-Autobatterie durch Ultrakondensatoren vorantreiben.

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Taavi Madiberk, CEO und Mitgründer der Skeleton Technologies, fasst den Stand seines Unternehmens zusammen: »Im Jahr 2017 haben wir unsere erste Phase in Sachsen angekündigt; 6,2 Millionen Euro wurden damals in unsere Ultrakondensatorenfertigung in Großröhrsdorf bei Dresden investiert. Nach dem Erfolg der ersten Phase werden wir die Investitionen in Sachsen um weitere 25 Millionen Euro erhöhen und dieses Geld bis Ende 2019 in den weiteren Ausbau der F&E-Aktivitäten und die weitere Produktionsskalierung einbringen.«

Bis zum Jahr 2022 soll die Zahl der Mitarbeiter zudem von derzeit 50 auf dann 545 erhöht werden. Wie Madiberk ausführte, gestaltete sich die Suche nach qualifizierten Mitarbeitern bisher eher unkompliziert. »Zum einen konnten wir Mitarbeitern der Litarion und LiTec mit Erfahrung im Bereich der Batteriezellenfertigung eine neue Perspektive geben«, erzählt er, »zum anderen ist es uns gelungen, neue Mitarbeiter von hier ansässigen Großunternehmen wie GlobalFoundries oder Infineon Technologies für unsere Idee zu gewinnen«.

»Wir haben gezeigt, dass die Zellfertigung in Europa durchaus möglich ist, wenn man den richtigen technologischen Vorsprung und ein positives Qualitätsmanagement hat«, so der Skeleton-CEO. Madiberk vergleicht die Situation von Skeleton mit derjenigen der deutschen Automobilhersteller auf dem Weltmarkt der Elektrofahrzeuge. »Unser Hauptkonkurrent im Bereich der Ultrakondensatoren ist derzeit Tesla«, stellt er fest. »Um an der Spitze des Marktes zu bleiben, müssen wir weiterhin hohe Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie den Ausbau der Produktionskapazitäten tätigen.«

»In Sachsen unterstützen uns namhafte Forschungseinrichtungen auf dem Gebiet der Energiespeichertechnologien wie beispielsweise das Fraunhofer IKTS in Dresden, die TU Dresden oder die HTW Dresden in gemeinsamen Produktansätzen«, bricht Thomas Hucke, CTO der Skeleton Technologies, eine Lanze für den Standort Sachsen. Durch zusätzliche Kooperationen und die Zusammenarbeit in Indus­trienetzwerken wie Energy Saxony, Power Quality oder BTS Rail Saxony vernetzt sich Skeleton zudem mit sächsischen Unternehmen im Energiesektor und stärkt gleichzeitig die eigenen F&E-Aktivitäten und seine Innovationskraft.

Skeleton Technologies sieht sich als europäischer Marktführer für Ultrakondensatoren und Energiespeichersysteme für Transport- und Netzanwendungen. Dass das Unternehmen technisch die Nase vorne hat, bestätigte kürzlich eine umfangreiche Ultrakondensatoren-Vergleichsstudie der US-Navy. »Der Vorsprung von Skeletons Skelcaps gegenüber der Konkurrenz beruht auf dem patentierten „Curved Graphene“, das einer der entscheidenden Faktoren ist, wenn es um die besten Ergebnisse bei Energiedichte und Lebensdauer geht«, wie Dr. David Wetz und sein Team an der University of Texas in Arlington im Rahmen der Vergleichsstudie für die US-Navy feststellen.


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