Einen besonders hohen Stellenwert nimmt die Digitalisierung in der B2B-Beschaffung bereits bei den Online-Distributoren, z. B. bei Digi-Key und Mouser, ein. Bei beiden spielen intelligente Analyse-Tools, wie sie die Supply-Chain-Experten jetzt fordern, längst eine maßgebliche Rolle, wenn es um die Bedarfsplanung geht und darum, Trends im Einkaufsverhalten der Kunden frühzeitig zu erkennen, die auch an die Lieferanten weitergegeben werden. »Bei Digi-Key glauben wir an einen Digital-First-Ansatz, und das hat uns im Jahr 2021 gute Dienste geleistet. In den letzten zwölf Monaten und bis ins Jahr 2022 hinein investieren wir weiterhin in weitere Infrastrukturen hinter den Kulissen, die eine Skalierung ermöglichen, einschließlich unserer Website-Suchfunktionen«, schildert Jim Ricciardelli, Executive Vice President für Digital Business bei Digi-Key.
Den Online-Distributoren ist es auch im für die Lieferketten desaströsen Jahr 2021 über weite Strecken gelungen, Bedarf und Bestand in Einklang zu bringen und dem Anspruch »Inventory is Key«, wie es Marie-Pierre Ducharme, Mousers Director Supplier Marketing & Business Development EMEA, formuliert, gerecht zu werden. Online-Distributoren mit Lagerverfügbarkeit konnten ihr Geschäftsmodell im letzten Jahr voll ausspielen, was zeigt, dass die Digitalisierung in Teilen der Elektronikindustrie bereits funktioniert. Was in der Tat fehlt, ist das »Big Picture« einer durchgängig digitalisierten Lieferkette. Ducharme stellt im Übrigen eine wachsende Online-Affinität unter den Kunden im deutschsprachigen Raum fest. Denn allen Digitalisierungsrufen zum Trotz werden Aufträge insbesondere in der DACH-Region von Kunden bisher auch gerne noch per Fax oder telefonisch übermittelt.