Fast 60 Prozent hoffen, dass sich die Lage auf dem Markt in den nächsten 12 Monaten entspannt. 30 Prozent hingegen sehen keinen Hoffnungsschimmer am Horizont und rechnen damit, dass sich auch innerhalb eines Jahres nichts ändern wird. Als Faktoren, die die Versorgung mit Komponenten und Materialien weiterhin belasten könnten, werden vor allem der Mangel an begehrten Rohstoffen (44%), eine steigende Nachfrage nach bestimmten Komponenten (37%) und die Möglichkeit von zukünftig vermehrt auftretenden Pandemien (36%) genannt.
Daher haben viele Unternehmen sich intensiv mit Möglichkeiten und Wegen durch die Krise auseinandergesetzt. Besonders verlässlich schneiden dabei Distributoren als Bezugsquelle ab. Hier gab die Hälfte (50%) der Befragten Entscheider an, dass ihr Unternehmen nun Distributoren als Lieferanten für Komponenten und Güter nutzt, um einen reibungslosen Produktionsablauf zu gewährleisten. Weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Krise sind eine höhere Lagerhaltung der entsprechenden Teile (44%) und der Bezug direkt beim Hersteller (35%). Mehr als ein Fünftel (22%) ist sogar dazu übergegangen, kritische Komponenten selbst herzustellen.
Für nachhaltige Lösungen ist auch die Politik gefragt
Um für zukünftige Lieferengpässe gut aufgestellt zu sein, streben Unternehmen an, grundsätzlich mehr Vorräte anzulegen (41%) und mehr Komponenten lokal zu beziehen (36%). Weitere 34 Prozent wollen gar ihr Produktportfolio anpassen.
Doch Unternehmen sind in ihrem Einflussbereich auch eingeschränkt. Hier liegt es auch in der Verantwortung der Bundesregierung die deutsche Wirtschaft zu stärken und krisenresistenter zu machen. So wünschen sich beispielsweise 38 Prozent der befragten Unternehmen, dass die Politik mehr Mittel und Förderung in die Forschung von Zukunftstechnologien und die Produktion essenzieller Komponenten steckt. In Handelsfragen sieht über ein Drittel (36%) eine Notwendigkeit für mehr Zusammenhalt in der EU gegenüber anderen Handelspartnern.
Daten zur Umfrage
Die Zahlen wurden vom internationalen Umfrageinstitut OnePoll für reichelt elektronik erhoben und umfassen 1.900 Teilnehmer aus Europa, davon 500 aus Deutschland.