Den Ausbau seiner Marktanteile will Silica mit den bestehenden Linien erreichen. Acht der zehn Top-MCU-Hersteller hat Silica auf seiner Linecard und dabei soll es laut Weigl auch bleiben. Core´n More bedeute nicht, dass man die Linecard erweitern wolle.
Eine Schlüsselrolle innerhalb von Core 'n More wird ARM spielen. Konzentrieren will sich Silica vorwiegend auf vier Kerne: im mittleren Segment auf Cortex-M3/M4, im Highend-Segment auf Cortex-A8/A9. »ARM ist die Technologie, die sich durchsetzen wird, aber wir werden auch andere Nischen mit abdecken«, stellt Weigl klar. Aufgrund seiner immer weiter fortschreitenden Prozessortechnologie und Verbreitung bei Embedded-Designs gilt die ARM-Architektur als tonangebend. Silica arbeitet bereits seit längerem eng mit der Prozessorschmiede zusammen.
So verfügt Silica über entsprechende Vertriebsvereinbarungen für MCUs auf ARM-Basis mit Texas Instruments, NXP, Freescale, STMicroelectronics und Cypress. Zudem wird das Core ‘n More-Portfolio ergänzt durch Microchip, Renesas, Infineon oder Intel, die alternative Cores für Embedded-Applikationen anbieten.
Die Software macht den Unterschied
Dass der Distributor bei der Hardware und Firmware über eine umfassende Expertise verfügt ist Standard. Personell verstärken will Silica nun vor allem die Software-Kompetenz. Schließlich sei eine starke Software-Mannschaft im MCU-Bereich essenziell für den Erfolg, erklärt Weigl. Denn die Software wird mehr und mehr zum Hauptdifferenzierungsmerkmal der Controller. Peripherie und Grafikleistungen hingegen werden zunehmend vergleichbar werden. Zwar hat Silica als europaweit größter Microsoft Embedded Distributor bereits umfangreiche Software-Expertise im Haus. Aber beispielsweise für das Linux-Umfeld will der Distributor zusätzliche Mitarbeiter an Board holen. Zwar wolle Silica nach Aussage von Weigl auch in Zukunft keine Software schreiben, vielmehr gehe es darum den Kunden auch in punkto Software kompetent beraten zu können. Die Software für High-End-Chips ist sehr komplex und das Software-Ecosystem noch dazu sehr fragementiert, denn es hat sich bislang kein Standard herausgebildet. Im Normalfall muss der Kunde sich die Tools, Compilers, etc. besorgen, zur 3rd Party Softwareschmiede und dann zu guter letzt im ungünstigsten Fall noch ein Betriebssystem installieren. Wie definiert nun Silica seine Rolle in dieser Kette? »Wir sehen unsere Aufgabe darin, genau dieses Software-Ecosystem zu verbinden und schicken den Kunden nicht »von Pontius zu Pilatus««, verdeutlicht Weigl.
Derzeit umfasst das für unter anderem für Core´n More zuständige Silica-Team 70 Appliaktionsingenieure und 150 technische Vertriebsmitarbeiter. Im Rahmen von Core´n More können die Kunden außerdem auf das Partnernetzwerk von Silica zugreifen: beispielsweise Firmen, die Module und Ingenieursdienstleistungen für Entwicklungssysteme wie Compiler, Debugger, Simulatoren, Emulatoren und Entwicklungsboards bereitstellen.
Auch mit den Tool-Herstellern selber wird Silica noch umfassender zusammenarbeiten: »Je mehr wir den Kunden bei der Auswahl der Tools unterstützen, umso früher ist er mit seinem Produkt am Markt«, so Weigl. Als Distributor für Tools werde Silica aber auch künftig nicht auftreten, betont Weigl.