Die Begeisterung für Elektrofahrzeuge hält an. Dies geht einher mit einer wachsenden Akzeptanz von softwaredefinierten Fahrzeugen. So geben 62 Prozent der E-Auto-Besitzer an, neue Funktionen auch nach dem Fahrzeugkauf herunterladen zu wollen.
Aurora Labs, Anbieter von KI-gesteuerten Vehicle-Software-Intelligence- (VSI-)Lösungen für die Automobilindustrie, veröffentlicht die Ergebnisse der vierten Ausgabe seiner jährlichen Automotive Software Survey . Die Umfrage wurde gemeinsam mit dem Marktanalyseunternehmen TechInsights (ehemals Strategy Analytics) durchgeführt. Für die Studie wurden weltweit mehr als 200 Experten aus der Automobilindustrie befragt, darunter Automobilhersteller, Tier-Ones, Halbleiteranbieter und unabhängige Softwareanbieter.
Die Umfrage zeigt einen anhaltenden Zuspruch zur Nutzung von E-Fahrzeugen. 49 % der Befragten gaben an, dass sie ein E-Fahrzeug besitzen oder planen, in den nächsten drei Jahren ein solches zu besitzen, was in etwa dem Stand von 2022 entspricht. Interessant war jedoch die Korrelation zwischen dem Besitz von E-Fahrzeugen und der allgemeinen Akzeptanz neuer Ansätze für OTA-Software-Updates, Fernwartung und neuer Geschäftsmodelle.
Die diesjährige Umfrage liefert auch für Automobilhersteller positive Prognosen, denn die Akzeptanz für das Bezahlen von Funktionen nach dem Autokauf hat im vergangenen Jahr zugenommen. Diese Erkenntnis stützt sich auf die wachsende Begeisterung der Besitzer von E-Fahrzeugen sowie deren zunehmenden Wunsch danach, neue Funktionen herunterzuladen.
»Die diesjährige, vierte jährliche Automotive Software Survey zeigt eine Branche, die sich noch immer in einem rasanten Wandel befindet, die aber mit dem klaren Fokus der OEMs auf die Implementierung neuer E/E-Architekturen und interner Prozesse für E-Fahrzeuge den Weg in die Zukunft zu erkennen beginnt«, sagt Roger Ordman, EVP Marketing & Business Development bei Aurora Labs
51 % der E-Fahrzeugbesitzer gaben an, dass sie bereit wären, 20 Dollar oder mehr pro Monat für Fahrzeugdienste und -funktionen wie zum Beispiel Software-Downloads zu bezahlen, verglichen mit 38 % der Besitzer von Verbrennern. 21 % der E-Fahrzeugbesitzer würden sogar bis zu 50 Dollar pro Monat bezahlen. 62 % der Besitzer von E-Fahrzeugen ziehen es vor, neue Funktionen herunterzuladen, verglichen mit 48 % der Befragten, die kein E-Fahrzeug besitzen.
Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Verbraucher neuen Geschäftsmodellen gegenüber aufgeschlossen sind, die OEMs zusätzliche und wiederkehrende Einnahmequellen durch Softwareverkäufe verschaffen könnten. Ein weiteres Ergebnis untermauert diese Schlussfolgerung: 64 % erwarten bis zum Modelljahr 2027 bis zu 10 % zusätzliche Einnahmen für OEMs durch den Verkauf von Softwarefunktionen Over-The-Air (OTA).
Was den Umgang mit OTA-Updates anbelangt zeigt die Umfrage, dass sich diese zunehmend durchsetzen. Es ist offensichtlich, dass neue Partnerschaften in der Branche eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung der Herausforderungen von softwaredefinierten Fahrzeugen spielen werden. 67 % der E-Fahrzeugbesitzer haben mehr als ein OTA-Update erhalten, weitere 10 % haben mindestens ein OTA-Update erhalten, während nur 24 % der Befragten, die kein E-Fahrzeug besitzen, bisher OTA-Updates erhalten haben.
50 % der E-Fahrzeugbesitzer erwarten außerdem bis 2025 bis zu sechs OTA-Updates (Over-The-Air) pro Fahrzeug und Jahr. 37 % der Besitzer wollen, dass OTA-Updates umgehend durchgeführt werden, ohne dass das Fahrzeug währenddessen offline ist. Zu guter Letzt sind 80 % der Meinung, dass Fehlerbehebungen oder Sicherheitspatches automatisch und transparent aktualisiert werden müssen.
Aus den Antworten der Befragten geht hervor, dass das Vertrauen in die Softwarekompetenz der Automobilhersteller gestiegen und die Erwartung an diese, den Code intern zu entwickeln, größer geworden ist. Der Anteil der Befragten, die »sehr« zuversichtlich sind, dass die großen Automobilhersteller bis 2025 über die erforderlichen Softwareentwicklungskompetenzen zur Entwicklung fortschrittlicher E/E-Architekturen verfügen werden, ist gestiegen. In den Jahren zuvor ist dieser Wert von Jahr zu Jahr gesunken.
Es wurde jedoch auch deutlich, dass mehr als 60 % der Meinung sind, dass es immer schwieriger wird, Softwarefehler zu beheben, nachdem ein Fahrzeug das Werk verlassen hat. Die Befragten hoben hervor, dass die »Gewährleistung der Zuverlässigkeit und Sicherheit der Software« die größte Herausforderung bei der Entwicklung von Software für die Automobilindustrie darstellt. Dies nannten über 27 % der Befragten.