Wer Vorsitzender im Board von Nissan werde, sei zweitrangig, Renault-Chairman Senard will in Japan die Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz in unruhigen Zeiten stärken.
Renault hat 2018 so viele Autos gebaut wie noch nie: 3,88 Mio. Fahrzeuge, 3,2 Prozent mehr als 2017. Doch der Nettoprofit sank um 37 Prozent auf 3,3 Mrd. Euro, der Umsatz um 2 Prozent auf 57,8 Mrd. Euro, der Umsatz um 2 Prozent auf 57,8 Mrd. Euro. Für 2019 geht Renault von einem stabilen Automarkt aus, die operative Marge soll auf 6 Prozent kommen. Nissans Marge ist in den ersten neun Monaten 2018 auf 3,7 Prozent abgerutscht, 2017 hatte sie 5 Prozent betragen. Renaults Marge lag bei 6 Prozent.
Als oberste Ziel der ersten Reise eines Renault-Top-Managers nach Japan nach dem Sturz von Carlos Ghosn hat Jean-Dominique Senard die Stabilisierung des Bündnisses zwischen Renault, Nissan und Mitsubishi verkündet. Die Gespräche sollten in Ruhe und gegenseitigem Respekt stattfinden. Wer Ghosns Nachfolger als Verwaltungsratsvorsitzender von Nissan werde, sei noch offen. Dahinter ist die Strategie zu erkennen, die Wogen zu glätten. Zwischen Nissan und Renault hatte nach der Inhaftierung Ghosns ein recht rüder Umgangston geherrscht. Ghosn bezeichnet sich als unschuldig und Opfers eines Putsches, weil Nissan davon ausgegangen sei, von Renault übernommen zu werden. Ihm wird in Japan vorgeworfen, seine Einkünfte verschleiert zu haben, weshalb er seit drei Monaten in Untersuchungshaft sitzt und trotz mehrmaliger Versuche bisher nicht auf Kaution freigekommen ist.
Jetzt muss Jean-Dominique Senard das Vetrauen zwischen den Allianzpartnern wieder aufbauen und das Unternehmen durch turbulente Zeiten steuern. Die konjunkturelle Entwicklung und der Handelskrieg zwischen den USA und China kommen dem Unternehmen nicht gerade entgegen und der Umbruch in der Automobilindustrie durch Elektrifizierung, autonomes Fahren und neu entstehende Mobilitätskonzepte und Geschäftsmodelle stellen die etablierten Automobilhersteller insgesamt vor schwierige Entscheidungen.
Sein Kollege Thierry Bolloré, CEO von Renault, hatte erklärt, die Allianz müsse unumkehrbar gemacht werden, sie sei die Voraussetzung für den Erfolg auch für Renault. Der CEO von Nissan, Hiroto Saikawa, erklärte ebenfalls, dass die Stabilität im Vordergrund stünde. Es gebe verschiedenen Wege, sie zu erreichen. Über einen Merger zwischen Nissan und Renault und die Nachfolge von Ghosn im Verwaltungsrat des Unternehmens sei nicht gesprochen worden.