Analyse von Fahrzeugzustand

Porsche beteiligt sich an israelischem Start-up Tactile Mobility

29. Oktober 2019, 17:00 Uhr | Stefanie Eckardt
Porsche beteiligt sich an dem israelischem Start-up Tactile Mobility, um zusätzliche Informationen über den Zustand von Fahrzeugen und Straßen zu gewinnen.
© Porsche

Mit einer Minderheitsbeteiligung intensiviert Porsche seine Zusammenarbeit mit dem israelischen Technologie-Unternehmen Tactile Mobility. An der aktuellen Finanzierungsrunde beteiligten sich neben Porsche auch Union Tech Ventures und bestehende Investoren.

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Taktile Daten simulieren einen Tastsinn. Dabei verarbeitet ein Algorithmus die bereits vorhandenen Informationen verschiedener Sensoren. »Die Methode von Tactile Mobility hilft uns, zusätzliche Informationen über den Zustand von Fahrzeugen und Straßen zu gewinnen – über die herkömmliche Sensorik hinaus«, erklärt Michael Steiner, Vorstand für Forschung und Entwicklung bei Porsche. Die Integration in Serienfahrzeuge sei für Anfang des kommenden Jahrzehnts vorgesehen. Mit taktilen Daten könne beispielsweise eine noch bessere Abschätzung des Reibwerts erfolgen, der bei der Fahrt zwischen Reifen und Fahrbahn entsteht. Potentiale seien auch in der prädiktiven Wartung zu sehen sowie in der Optimierung des Batteriemanagements.

Die Software von Tactile Mobility kann in einer weiteren Entwicklungsstufe Daten zur Beschaffenheit des Fahrzeugs selbst, beispielsweise zu Motor- und Bremseffizienz und Kraftstoffverbrauch liefern. So lassen sich Rückschlüsse auf den Verschleißzustand verschiedener Fahrzeugkomponenten ziehen. Dabei gehen die Anwendungsmöglichkeiten für taktile Daten und Abtastung über das einzelne Fahrzeug hinaus, da eine weitere Auswertung der Informationen in einem Backend stattfindet. So kann die Software Straßenverhältnisse ermitteln und veränderte Fahrbahnbedingungen schnell erkennen, um weitere Fahrzeuge im Flottenverbund auf diese Veränderungen vorzubereiten, beispielsweise bei glatter Fahrbahn.

Dabei sind taktile Daten und ihre Auswertung nicht nur für Automobilhersteller wie Porsche interessant. Auch Kommunen und Straßenbehörden können von dieser Technologie profitieren, um die individuellen Eigenschaften der Straße zu dokumentieren. Die gewonnenen Daten könnten zum Beispiel dazu dienen, Wartungsarbeiten zu planen oder Streu- und Räumdienste maximal effizient einzusetzen.


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