Beim 3D-Druck wird Kunststoff geschmolzen und schichtweise aufgebaut. Jede Lage ist einen Viertel Millimeter dick; der Kunststoff ist leicht, robust und vielseitig einsetzbar. Hohlräume oder Überhänge werden vollautomatisch von der 3D-Software mit einem Füllmaterial ausgekleidet, das später in einer Art Spülmaschine weggewaschen wird. „Das ist vergleichbar mit dem Brücken- oder Balkonbau“, erklärt Holl. „Auch hier müssen hoch- oder vorstehende Elemente unterbaut und abgestützt werden, bis alles ausgehärtet ist. Erst dann wird das Traggerüst entfernt.“
Bisher wurden die in geringer Stückzahl in der Fertig- und Endmontage benötigten Montagelehren mit einer gefrästen Negativform und Harz aufwendig per Hand hergestellt. Dank des 3D-Drucks reduzieren sich bei solchen Hilfsmitteln nun die Fertigungskosten deutlich. Außerdem sind die gedruckten Arbeitsgeräte bereits nach rund acht Stunden einsatzbereit und um bis zu 70 Prozent leichter. Weiterer Vorteil: Die Hilfsmittel können mechanisch und chemisch bearbeitet, also beispielsweise gebohrt, gefräst, geschmirgelt, lackiert, geklebt, oder mit verschiedenen Materialen verbunden und kombiniert werden
Mittlerweile profitieren auch der Insignia und das Cabriolet Cascada von den Werkzeugen aus dem 3D-Drucker. Die Anwendung wird fortan sukzessive auf weitere Opel-Modelle ausgeweitet. Unter anderem werden im neuen Corsa, dem Vivaro und dem Mokka, der ab der zweiten Jahreshälfte in Saragossa vom Band rollt, Hilfsmittel aus dem 3D-Printer Einsatz finden. Damit spielt Opel auf diesem Gebiet eine führende Rolle im GM-Konzern.