Veränderungen gibt es auch im Netzwerk-Management. Seit längerer Zeit wird im J1939-Gremium darüber beratschlagt, wie mit der Situation umgegangen werden soll, dass die vom Gremium fest zugewiesenen Steuergeräteadressen zur Neige gehen. Besonders für die Hersteller von Sensoren mit direktem Busanschluss stellt dies ein Problem dar. Durch steigende Anforderungen an Emissionsrichtlinien sowie zusätzliche Assistenzsysteme ist hier die Zahl neuer Geräte stark angewachsen. Viele Alternativen wurden erörtert und wieder verworfen. Diese reichten von einem eigenen Netzwerk für Sensoren bis hin zur Implementierung eines neuen Protokolls, etwa durch die Verwendung von bisher reservierten Data Pages.
Fakt war, dass die SAE zwischenzeitlich keine neuen Adressen mehr zugewiesen hat. Für einen Steuergerätehersteller war dies eine unbefriedigende Situation. So wusste er oft nicht, ob seine Realisierung langfristig Bestand haben würde. In der neuen Version des Netzwerk-Managements spricht die SAE die Empfehlung aus „Address Arbitrary Capable“-Steuergeräte zu implementieren. Diese Steuergeräte sind in der Lage, ihre Adresse basierend auf der aktuellen Fahrzeugkonfiguration nun selbst zu berechnen – und zwar zur Laufzeit Dies läuft im Kern darauf hinaus, den schon immer vorhandenen, aber im Nutzfahrzeug nie wirklich implementierten und benutzen Mechanismus der dynamischen Adresszuweisung zu verwenden.
Im Zusammenhang mit dem Netzwerk-Management ist das neu hinzugekommene Name-Management zu erwähnen. Hierbei handelt es sich um eine standardisierte Schnittstelle zur gezielten Veränderung von Komponenten des 64-bit-Gerätenamens. Dies ist z.B. dann notwendig, wenn vom Gerätenamen die konkrete Funktion/Messgröße abgeleitet wird. So wird mit Hilfe des Gerätenamens die Position eines Abgastemperatursensors – vor oder nach dem Katalysator sowie rechte oder linke Seite bei zweiflutiger Abgasanlage – unterschieden. Änderungen können an mehreren Steuergeräten nacheinander eingestellt und zu einem Zeitpunkt aktiviert werden. Dies ist hilfreich, wenn beispielsweise mehreren Steuergeräten eines Verbundes gleichzeitig eine neue Function Instance zugewiesen werden soll.
Die Änderungen im Netzwerk-Management werden vom Analysewerkzeug CANalyzer.J1939 sowie dem Entwicklungs- und Testwerkzeug CANoe.J1939 von Vector bereits in der Version 7.5 unterstützt.