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Trotz »Dieselgate« hat neuer Polo Diesel-Motoren im Angebot

16. Juni 2017, 11:09 Uhr | dpa
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Statt Kleinwagen haben Geländewagen die Schlüsselrolle

Zwar liegt beim Polo der Absatz-Anteil von Dieselfahrzeugen laut VW aktuell bei nur etwa 15 Prozent. Die Autoindustrie aber braucht generell den Selbstzünder – auch, um künftig strengere Grenzwerte der EU beim Ausstoß des Klimakillers CO2 einhalten zu können. Diesel stoßen aus Branchensicht bei vergleichbarer Motorleistung weniger CO2 aus als Benziner. Und die Nachfrage nach Elektroautos ist nach wie vor gering.

Eine Schlüsselrolle bei dem ganzen Thema spielen die sportlichen Geländewagen (SUV), die einen weitaus höheren Diesel-Anteil haben als Kleinwagen wie der Polo. SUV sind die Verkaufsschlager schlechthin der Branche in den vergangenen Jahren. Mit den SUV machen die Hersteller einen Großteil ihrer Gewinne, Tendenz immer noch steigend.

Denn zwar sind Autos wie Golf und Polo das Brot- und Buttergeschäft von VW, es sind Fahrzeuge, für die das Unternehmen immer noch ganz wesentlich steht. Doch die Gewinne besonders im Kleinwagengeschäft sind niedrig. Die Marke VW, zu der auch der Polo gehört, ist ertragsschwach. Volkswagen will die Rendite unter anderem mit Einsparungen erhöhen. Für Entlastungen sorgt nach massiven Anfangsinvestitionen aber auch ein neues Baukastensystem, der sogenannte modulare Querbaukasten. Mit dem Verbauen gleicher Teile wird die Produktion günstiger - auch der Polo basiert auf dem Baukastenprinzip.

Gewinne sind im Kleinwagensegment niedrig

Das dicke Geld macht die Branche aber nach wie vor mit den SUV. »Im Kleinwagensegment sind die Gewinne niedrig«, sagt Branchenexperte Stefan Bratzel vom CAM-Institut in Bergisch Gladbach. Frank Schwope von der NordLB spricht von einem Beiwerk zum Ergebnis. Aber: »Man darf nicht vergessen, dass es gerade bei jungen Käufern und bei Zweitwagenkäufern ein wichtiges Instrument zum Einstieg in eine Marke und damit zur Kundenbindung ist.«

Insgesamt nimmt die Bedeutung der Kleinwagenklasse - Wettbewerber des VW Polo sind etwa der Opel Corsa und der Ford Fiesta - bei den Neuzulassungen nach den Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes aber ab. Das anteilsstärkste Segment ist die Kompaktklasse, mit Fahrzeugen wie dem VW Golf, dem Ford Focus, dem Opel-Astra und der A-Klasse von Mercedes. Bei den Wachstumszahlen dominiert das SUV-Segment.

»Die Bedeutung des klassischen Kleinwagengeschäfts der Marke VW-Pkw ist deutlich geschrumpft«, sagt Dudenhöffer. Allerdings habe VW im Kleinwagensegment bisher noch eine klare Lücke, nämlich keinen SUV. Das allerdings soll sich ändern - im kommenden Jahr wird ein Polo-SUV erwartet.


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