In der Autoindustrie ist das Metaverse keine Zukunftsmusik, sondern längst Realität. Wie und in welchen Bereichen Augmented- und Virtual-Reality-Lösungen Autobauern dabei helfen, Effizienz, Qualität und Service zu verbessern, erklärt Nadia Vickers, Head of Data Advisory DACH bei Cognizant.
Ein heiß diskutiertes Thema ist derzeit das Metaverse. Technologien wie Web3-Lösungen, VR (Virtual Reality), AR (Augmented Reality), NFT (Non-Fungible Token) und Blockchain bilden die Basis des virtuellen Raums – und haben das Potenzial, auch die Automobilbranche zu revolutionieren.
In der Automobilfertigung kommen Metaverse-Technologien vor allem in drei Teilbereichen zum Einsatz: Der Produktentwicklung, entlang der Lieferketten sowie in der Produktion selbst.
Die neuen Technologien ermöglichen es Automobilherstellern, die physische Welt durch Augmented und Virtual Reality zu erweitern. Auf diese Weise können sie im Produktdesign Entwürfe ohne physische Prototypen dreidimensional und räumlich visualisieren.
Daraus ergeben sich zahlreiche Vorteile – unter anderem Remote Connectivity, innovative Lösungen, höhere Effizienz, geringere Reisekosten sowie Zeit- und Ressourceneinsparungen. Durch die Übertragung von Entwürfen in virtuelle Umgebungen lassen sich Vorlaufzeiten außerdem erheblich reduzieren. Stakeholder können Feedback einholen und Ideen einfacher teilen, was den Produktlebenszyklus verkürzt und die Entwicklung kundenorientierter Entwürfe beschleunigt.
Stakeholder fordern Transparenz in Lieferketten und Web3-Technologien wie Blockchain bieten dafür sichere und unveränderliche Aufzeichnungen. Metaverse-Prinzipien ermöglichen die Verifizierung von Informationen durch Crowdsourcing, während die dreidimensionale Abbildung der Fertigung, Lieferung und Vermarktung von Produkten den Beteiligten einen besseren Einblick in Vorlaufzeiten, Transitzeiten und Verzögerungen bietet.
Digitale Zwillingsfabriken ermöglichen Automobilherstellern, ihre gesamte Produktionsanlage digital zu simulieren und Montagestraßen in 3D und online zu entwerfen sowie zu planen. Dies verkürzt Planungszeiten, verbessert Flexibilität und Präzision und führt zu 30 Prozent effizienteren Planungsprozessen.
Vorausschauende Automobilhersteller nutzen bereits die Möglichkeiten, die ihnen das Metaverse bietet. BMW, Ford und Seat haben entsprechende Technologien im Einsatz und steigern damit Effizienz, Qualitätskontrolle und Service.
Es ist zu erwarten, dass das Metaverse in der Automobilproduktion weiter an Bedeutung gewinnt und eine zentrale Rolle bei der Produktentwicklung, Planung und Optimierung von Prozessen spielen wird.