AUTOSAR ist als Standard für Steuergeräteentwicklungen mittlerweile eingeführt und wird in Serienprojekten, je nach OEM-Vorgabe, in der Version 3.2 oder 4.0 eingesetzt; letztere inklusive der Timing Extensions.
Aus Sicht der Software-Entwicklung hat AUTOSAR durch diese Standardisierung bereits eine enorme Produktivitätssteigerung ermöglicht. In der System-Entwicklung tauchen allerdings, speziell im Kontext einer Echtzeit-Fähigkeit, weitere Fragen auf:
Wunschgemäß sollte am Ende der Entwicklung eine Systemintegration zur Verfügung stehen, welche die oben genannten Anforderungen erfüllt, die Steuergeräte-Ressourcen optimal nutzt und Platz für Erweiterungen hat. Die Schritte bis zur Systemintegration sind unter anderem die Umsetzung von Funktionsarchitekturen in Software-Architekturen, die Erstellung der RTE- und Betriebssystemkonfiguration (Schedule) und die Integration der Basis-Software-Elemente.
In Hinblick auf die Sicherstellung der Echtzeit-Fähigkeit sind die Erzeugung und die Überprüfung der Steuergerätekonfiguration (mit Runnable-Mapping, Task-Layout und Schedule-Konfiguration) besonders wichtig. Hier helfen Timing-Analysen dabei, die Konfigurationen zu bewerten, zu dokumentieren und ggf. Anforderungen an die Zulieferer zu formulieren. Weiterhin liefern sie die Grundlage für anstehende Entwurfsentscheidungen.
Geeignete Timing-Analyse-Methoden existieren bereits und sind vielfach im Einsatz. Die wichtigsten Aspekte dabei sind die CPU-Auslastung – aufgeschlüsselt nach Software-Komponenten, Tasks und Runnables – und die Zusammenhänge zwischen Wirkketten und Software-Architektur. Weiterhin wichtig sind die Zeitbedingungen (Event Chains) für Wirkketten und das Scheduling der Systemkonfiguration, also der Summe aller zu integrierenden Funktionen.