Weniger Verkehrstote

ADAC entwickelt neues Crash-Test-Verfahren

4. Februar 2016, 13:44 Uhr | Steffi Eckardt
Der ADAC entwickelt ein neues Crash-Test-Verfahren.
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Der ADAC hat ein Crash-Test-Verfahren entwickelt, das die Zahl der bei einem Zusammenprall getöteten Fahrzeuginsassen um bis zu sieben Prozent senken könnte.

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Mit dem neuen Verfahren lassen sich bei Frontalzusammenstößen zweier Fahrzeuge, dem so genannten Kompatibilitäts-Crashs, deutlich realitätsnähere Unfallkonstellationen abbilden. Dem ADAC zufolge zeigt die Knautschzone vieler Autos bei Unfällen, die vom Standard-Crashtest nach Euro-NCAP abweichen, große Schwächen. Das neue Verfahren kann dazu beitragen, die Zahl der getöteten Pkw-Insassen zu reduzieren – um bis zu sieben Prozent.

Im Vergleich zum NCAP-Crash-Test fährt das Fahrzeug beim neu definierten Frontal-Crash des Automobilclubs nicht mit Tempo 64 gegen eine am Betonblock montierte Barriere, sondern mit 50 km/h gegen einen gleichschnellen Barrierewagen. Die Barriere, an der ein Aluminiumkörper mit Wabenstruktur angebracht ist, simuliert einen rund 1,4 t schweren Wagen der unteren Mittelklasse. Das Fahrzeug wird beim Zusammenstoß seitlich versetzt mit einer Überdeckung von fünfzig Prozent getroffen. Nach dem Aufprall gibt der Abdruck auf dem Aluminiumblock Aufschluss darüber, wie es um die Sicherheit der Fahrzeuginsassen steht. Mit einem neuen digitalen Bewertungssystem wird auch erkannt, wie sicher die Konstruktion der Fahrzeugfront für den Unfallgegner ist.

Der ADAC empfiehlt aufgrund der Testergebnisse eine Nachbesserung des bestehenden Standard-Crash-Tests nach Euro-NCAP. 2018 könnte das neue Verfahren in das Prozedere der Verbraucherschutzorganisation aufgenommen werden.

Neues Crash-Test-Verfahren vom ADAC

ADAC entwickelt neues Crash-Test-Verfahren.
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Hier fährt das Fahrzeug mit 50 km/h gegen einen gleichschnellen Barrierewagen.
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Die Barriere, an der ein Aluminiumkörper mit Wabenstruktur angebracht ist, simuliert einen rund 1,4 Tonnen schweren Wagen der unteren Mittelklasse.
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