Die neuen HF-Schaltkreise, die in verschiedenen Frequenzbändern senden und empfangen können, sowie die diversen HF-Telegramme, die für Kfz-Funksteuerungen zum Einsatz kommen, erfordern eine detaillierte Kenntnis der integrierten Hardware. Diese muss über diverse Register auf die gewünschte Funktion eingestellt werden. Die modernen HF-Transceiver/-Empfänger hingegen enthalten ein ROM mit einer HF-Bibliothek, in der alle Funktionen enthalten sind, um den Transceiver in die verschiedenen Betriebsmodi zu schalten. So braucht der Anwender sich nicht selbst tief in die Details der Transmitter-Hardware einzuarbeiten und eigene Sende- und Empfangsroutinen zu entwickeln. Die Transceiver und Empfänger können alle bekannten HF-Telegramme senden, empfangen und lassen sich auch an verschiedene Telegramme anpassen. Die Einstellungen der HF-Parameter – wie die HF-Frequenz, Baud-Rate, Sendeleistung oder die Empfängerparameter – werden über eine Java-Software definiert. Diese Konfigurationsdaten lassen sich dann im EEPROM des Transceivers ablegen und beim Aktivieren des ICs automatisch durch eine Funktion der ROM-Bibliothek laden. Bild 3 zeigt die Java-basierte grafische Benutzeroberfläche (GUI).
Die Java-GUI unterstützt den Anwender bei der Konfiguration, indem sie bei fast allen Parametern Hinweise gibt. Zusätzlich wird bei der Eingabe im Hintergrund eine Plausibilitätsüberprüfung mit den übrigen Einstellungen der GUI gemacht. Bei Bedarf werden im unteren Fensterabschnitt Warnungen und Fehler angezeigt. Vor der Erstellung der Konfigurationsdatei kann der Benutzer die gemachten Einstellungen zusätzlich durch Anklicken von „Calculate & Check“ überprüfen.
Weil jedoch immer wieder neue Telegramme für Kfz-Schlüsselsysteme definiert werden, ist es von Vorteil, wenn die HF-Bauteile neben der ROM-Bibliothek über einen Flash-Speicher verfügen, der es dem Anwender ermöglicht, neue Sende- und Empfangsroutinen selbst zu programmieren oder bestehende Funktionen der ROM-Bibliothek zu modifizieren und somit an das HF-Telegramm anzupassen.
Atmels HF-Bauteile lassen sich auf einfache Art durch Befehle über die SPI-Schnittstelle von einem anderen Mikrocontroller, dem Host-Controller, ansteuern. Die gewünschten Funktionen, zum Beispiel das Senden oder Empfangen eines HF-Telegramms, werden dann durch entsprechende Funktionen der ROM-Bibliothek ausgeführt; der Host-Controller muss nur die Sendedaten über das SPI-Interface in die Transmitter-FIFO ablegen oder die empfangenen Daten aus der Empfangs-FIFO auslesen.