Oszilloskophersteller haben Applikationen für automatisierte Konformitätstests entwickelt, die auf ihren Oszilloskopen laufen. In den letzen zehn Jahren sind so Konformitätstests für viele Industriestandards wie etwa USB, PCIe, HDMI, MIPI und DDR-Speicher entstanden. Bisher ist der Nachweis der Standardkonformität mit Hilfe von Oszilloskopen in der Fahrzeugindustrie noch nicht sehr verbreitet. Firmen, die jetzt neu MOST150 oder BroadR-Reach implementieren, können aber bereits auf ein gutes Angebot an passenden Messwerkzeugen zurückgreifen. Die Oszilloskophersteller bieten bereits Konformitätstestpakete für die Standards MOST150 und BroadR-Reach an. Agilent hat beispielsweise die MOST-Konformitätstest-Applikation N6466A für Infiniium-Oszilloskope und die BroadR-Reach-Konformitätstest-Applikation N6457A im Portfolio.
Werden diese Applikationen auf einem Agilent-Oszilloskop der Infiniium-Serie installiert, kann der Anwender den gewünschten Standard auswählen, den er testen will (Bild 2).
Danach kann er auswählen, ob er alle Tests durchführen will oder nur einen Teil davon. Die Anwender müssen dabei keine Testexperten sein, sie müssen lediglich die gewünschten Tests auswählen. Den Rest erledigt das Oszilloskop hinterher allein.
Das Oszilloskop informiert den Anwender, wo es an ein Testobjekt angeschlossen werden soll und wann er den Messpunkt wechseln soll. Für einen Netzwerktest ist Datenverkehr notwendig. Der jeweilige Standard gibt an, um welchen Datenverkehr es sich handelt und wie er erzeugt werden soll. Beispielsweise könnte ein externer Datengenerator als Signalquelle festgelegt sein, der ein Datenmuster einer bestimmten Frequenz mit bestimmtem Pegel oder einer sonstigen Charakteristik ausgibt, beispielsweise ein bestimmtes Stressdatenmuster. Der Standard könnte auch einen speziellen Datenverkehr spezifizieren, der dadurch entsteht, dass das Netz in eine bestimmte Betriebsart geschaltet wird. Die Konformitätstest-Applikation zeigt dem Anwender aber genau auf, wann und welcher Datenverkehr erzeugt werden muss.