Broadcom, NXP Semiconductors, Freescale Semiconductor und Harman International haben mit der Open Alliance Special Interest Group (SIG) ein Komitee gegründet, um eine breite Unterstützung von Ethernet-basierter Datenkommunikation in Fahrzeugen zu erreichen. Die OPEN-Allianz (One-Pair EtherNet) ist eine Gruppe bestehend aus OEMs, Automobilzulieferern und Messgeräteherstellern, die die BroadR-Reach-Spezifikation entwickelt haben. Bei BroadR-Reach handelt es sich um einen Standard, der erstmalig im Jahr 2012 ratifiziert wurde. Der Standard ermöglicht es Herstellern, Ethernet-basierte Datensysteme in sicherheitsrelevanten Bereichen der Fahrzeugelektronik zu implementieren, und zwar zu erheblich niedrigeren Kosten als Ethernet nach IEEE 802.x. Dabei ähnelt BroadR-Reach in etlichen Aspekten dem Fast Ethernet. Wie dieses weist der Standard eine Datenrate von 100 Mbit/s und eine Abschlussimpedanz von 100 Ω auf. Damit ist es zu Standard-Ethernet-MAC-Schnittstellen kompatibel. BroadR-Reach ist leichter und kosteneffizienter als Ethernet, weil ein eigener Steckverbinder zum Einsatz kommt. Die größte Einsparung resultiert aus einer einzelnen, nicht geschirmten, verdrillten Doppelader als Verbindungsmedium. Das spart Gewicht und Kosten. Viele Fahrzeugsysteme, wie Infotainment, Fahrassistenzsysteme und Fahrzeugdiagnostik, können gleichzeitig über diese Doppelader auf Daten zugreifen.
Zugang zu den Spezifikationen von MOST150 und BroadR-Reach haben nur die Mitglieder der jeweiligen Körperschaften. Für die Konformität des Physical Layer sind bestimmte Anforderungen und Toleranzen festgelegt. Die Standards enthalten eine Reihe von Tests, beispielsweise Masken- und Jitter-Tests, zum Nachweis der PHY-Konformität. Damit ein Testobjekt als standardkonform angesehen wird, muss es sämtliche PHY-Tests bestehen.