Globale Zulieferindustrie benötigt Konsolidierung

2. Februar 2010, 14:21 Uhr | Björn Graunitz, Elektronik automotive
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Top 2 Anbieter decken 50 Prozent des Marktes ab

»Die Hersteller haben in vielen Bereichen, besonders in produktorientierten Segmenten, häufig wenig Interesse an einer weiteren Konsolidierung der Branche«, ergänzt Berret. »Denn in nahezu allen Produktsegmenten hat sich eine vergleichbare weltweite Wettbewerbsstruktur etabliert: Der Marktführer hält zwischen 30-35 Prozent des Marktanteils, die Top 2 Anbieter decken die Hälfte des Marktes ab, die Top 5 zirka 75 Prozent des Weltmarkts.« Daher nimmt zum einen mit jedem Zulieferer, der aus dem Markt ausscheidet, der Wettbewerb weiter ab und zum anderen wächst die Marktmacht der verbleibenden Anbieter.

Bei den traditionell etwas renditeschwächeren Bereichen, wie etwa dem Leichtmetallguss oder der Metallbearbeitung, ist der Konsolidierungsbedarf sogar noch höher: »Hier besetzt der Weltmarktführer meist nicht mehr als 15 Prozent des Markts und die Top 5 Anbieter kommen zusammen in der Regel auf weniger als die Hälfte«, kommentiert Felix Mogge, Projektmanager bei Roland Berger, die aktuelle Lage. Hier besteht dringender Konsolidierungsbedarf, um die Profitabilität der einzelnen Zulieferer zu steigern.« Angesichts relativ niedriger Margen und hoher Überkapazitäten ist derzeit allerdings kaum ein Investor bereit, in dieser Branche zu investieren. »Gerät ein Zulieferer in Not, verfolgen die Fahrzeughersteller deshalb meist die Strategie, ihn zu stützen, indem sie beispielsweise Aufträge von stabileren Zulieferern abziehen oder ihn kontrolliert abwickeln«, so Mogge weiter.

Daher gehen die Marktforscher von Roland Berger davon aus, dass ohne eine erforderliche Konsolidierung sich die Renditesituation in vielen Branchensegmenten nicht nachhaltig erholen kann. »Die durchschnittliche Rendite (EBIT-Marge) der Zulieferer in den NAFTA-Staaten, Europa und Japan wird wegen der ausbleibenden Konsolidierung und des weiter steigenden Preisdrucks in den nächsten drei bis vier Jahren kaum über drei bis vier Prozent hinauskommen«, prophezeit Berret.


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