»Vor allem eine Kopfsache«

Taxi-Fahrer testet Elektroauto

22. August 2017, 9:27 Uhr | Von Gitta Keil, dpa
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Bundeswirtschaftsministerium ändert Mess- und Eichverordnung

Geholfen hat schließlich das Landesverwaltungsamt in Sachsen-Anhalt – mit einer Ausnahmegenehmigung, die das Personenbeförderungsgesetz zulässt. So fährt der 58-Jährige nun etwa Patienten zu notwendigen Behandlungen nach außerhalb oder übernimmt Zubringerfahrten – nur eben ohne Taxi-Schild.

Inzwischen hat die Bundesregierung umgesteuert und das Bundeswirtschaftsministerium verkündete eine erneute Änderung der Mess- und Eichverordnung. Nun soll es doch wieder möglich sein, Autos als E-Taxis nachzurüsten.

»E-Autos sind ein wichtiger Bestandteil einer nachhaltigen, klimafreundlichen Mobilität. Gerade die große Taxi-Flotte in Deutschland bietet hier einen wichtigen Hebel«, erklärte Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD). Möbius hofft, das die Zulassungsschwierigkeiten bald der Vergangenheit angehören. Er selbst ist nach 14 000 gefahrenen Kilometern mit seinem E-Auto zufrieden. Auch die Infrastruktur passe, sagt er.

»Allerdings, wie das oft bei neuer Technologie ist: Die Anschaffung solcher Fahrzeuge ist im Moment noch recht kostenintensiv. Somit sind wir noch wenige Unternehmer, die sich solche Fahrzeuge mit erheblichen Kraftanstrengungen anschaffen.« Es fehle an Informations- und Aufklärungsarbeit. »Der Umstieg auf Elektro ist vor allem auch eine Kopfsache.«

Nicht nur die Taxi-Branche ist zurückhaltend. Nach Angaben des Kraftfahrtbundesamts hatten nur knapp 10 200 der rund 1,78 Millionen im ersten Halbjahr neu zugelassenen Autos einen reinen Elektroantrieb. Trotz des Zuwachses von 133 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bleibt der Gesamtanteil der E-Mobile gering. Als wesentliche Hindernisse gelten die hohen Anschaffungskosten, die geringe Reichweite mit einer Batteriefüllung und fehlende Ladestationen.


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