6 Mrd. Euro

Porsche verdoppelt Investition für E-Mobilität

5. Februar 2018, 6:58 Uhr | dpa, Heinz Arnold
Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender von Porsche: »Wir prüfen im Moment alle Segmente und schauen, wo Elektrifizierung Sinn macht – und zu welchem Zeitpunkt.«
© Sebastian Gollnow/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

6 Mrd. Euro, doppelt so viel wie ursprünglich geplant, will Porsche in die Entwicklung und den Bau neuer Elektroautos stecken.

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Ende 2019 kommt der erste reine Elektro-html" href="http://www.elektroniknet.de/anbieterkompass/porsche-ag-8831400.html">Porsche auf den Markt. Bei dem einen soll es aber nicht bleiben. »Wir werden neue Segmente beschreiten. Wir werden aber auch bestehende Segmente elektrifizieren«, sagte Vorstandschef Oliver Blume der Deutschen Presse-Agentur. Das Geld solle bis 2022 also sowohl in Hybrid-Varianten der existierenden Modelle als auch in neue rein elektrische Autos fließen.

Am langfristigen Ziel von 15 Prozent Umsatzrendite hält er trotzdem fest. Derzeit liege man etwas darüber. »Es wird vielleicht auch mal Zeiten geben, in denen wir leicht drunter sind«, sagte Blume. »Aber das strategische Ziel steht und ist unverrückbar.« 2016 hatte Porsche rund 22,3 Milliarden Euro Umsatz gemacht und ein operatives Ergebnis von knapp 3,9 Milliarden Euro erzielt. Die Zahlen für 2017 will Blume im März bekanntgeben. »Eines kann ich schon heute sagen: Bei den Auslieferungen lagen wir 2017 um 4 Prozent über dem Vorjahr.«

Der erste reine Elektro-Porsche Mission E soll Ende 2019 auf den Markt kommen. »Wir haben schon Ideen, was wir noch auf die Basis des Mission E draufsetzen können«, sagte Blume. »Wir prüfen im Moment alle Segmente und schauen, wo Elektrifizierung Sinn macht – und zu welchem Zeitpunkt.« Einige Ideen könne man vom Mission E ableiten, es könne aber auch weitere, eigenständige elektrische Fahrzeuge geben.

Der Mission E wird am Stammsitz in Zuffenhausen gebaut, Porsche plant zunächst mit 20.000 Fahrzeugen pro Jahr. Für weitere E-Projekte werde das Werk in Leipzig in den internen Wettbewerb im VW-Konzern gehen – laut Blume mit guten Chancen. In Zuffenhausen hatten zur Finanzierung alle Mitarbeiter auf Teile einer Tariferhöhung verzichtet. »In Leipzig planen wir ein ähnliches Zukunftspaket wie in Zuffenhausen«, sagte Blume. »Ich denke, das Paket ist sehr attraktiv.«

Das Interesse am Mission E sei insbesondere in den USA sehr groß, aber auch etwa in Norwegen. »Wir haben natürlich auch viele Anfragen aus Deutschland. Aber man muss sagen, dass die Elektromobilität hier deutlich langsamer in Gang kommt«, räumte der Porsche-Chef ein. »Das hängt auch an der Infrastruktur.« Er sei dennoch optimistisch: Das Tankstellennetz sei in den 1950er Jahren auch nicht von einem auf den andere Tag entstanden, sondern habe sich parallel zur Zahl der Autos entwickelt – so werde das nun auch wieder sein.


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