Der russische Fahrzeugmarkt gehört zu denen am schnellsten wachsenden weltweit. Während derzeit von 1000 Einwohnern des Landes rund 230 über einen Pkw verfügen, wird diese Zahl bis zum Ende des Jahrzehnts um mehr als 50 Prozent auf 375 steigen. Zum Vergleich: In Deutschland liegt dieser Wert bei knapp unter 500. Einholen wird der russische Fahrzeugmarkt den deutschen aber bereits in drei bis vier Jahren in einem anderen Punkt: „Für 2015 erwarten wir 3,5 Millionen verkaufte Neuwagen pro Jahr, für 2020 sogar 3,75 Millionen“, erläutert Christian Kögl, Leiter Continental Powertrain Russland und CEO Continental Automotive Rus. In Deutschland werden pro Jahr rund drei Millionen Neuwagen verkauft. „Mit einem jährlichen Wachstum von 12 bis 16 Prozent gehört der russische Markt zu den expansivsten weltweit“, betont Kögl. Auch der Bereich Pkw-Reifen von Continental investiert in bestehende und neue Produktionsstätten in Kaluga.
Das Wachstum in Russland ist verbunden mit einem starken Ausbau der Fahrzeugindustrie im Land. Über steuerliche Anreize fördern die russische Regierung, aber auch die regionalen Körperschaften die Ansiedlung ausländischer Automobilhersteller und Zulieferer. So planen speziell in der Region Kaluga mehrere europäische Großserienhersteller den Bau neuer Fahrzeugwerke. Diese müssen über eine Kapazität von mindestens 300.000 bis 350.000 Fahrzeugen verfügen und bei den verbauten Komponenten einen Lokalisierungsgrad von 60 Prozent erreichen.