Integrationstest ohne Hardware

Beschleunigter AUTOSAR-Entwicklungsprozess

19. April 2011, 11:26 Uhr | Von Florian Wandling und Dr. Roman Pallierer
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Vielfältige Debug- und Trace-Möglichkeiten

Bild 3. EB tresos Inspector ermöglicht die Visualisierung der Vorgänge auf dem Bus und in den Basis-Software-Modulen.
Bild 3. EB tresos Inspector ermöglicht die Visualisierung der Vorgänge auf dem Bus und in den Basis-Software-Modulen.

Im Fehlerfall können mit Hilfe von EB tresos WinCore der Funktionsablauf Schritt für Schritt überprüft, Fehler lokalisiert, Parameter geändert und der Stack unverzüglich erneut getestet werden. Ein Flashen, wie es bei einer realen Hardware notwendig ist, entfällt ebenfalls. Für das AUTOSAR-Debugging steht mit EB tresos Auto­Core Dbg (AUTOSAR Debugging Modul) ein dediziertes Produkt zur Verfügung. Es ist ein Bestandteil des AUTOSAR-Stacks und kann diesen instrumentieren und wichtige Daten aus diesem messen.

Das Dbg-Modul beinhaltet viele Steuerungs- und Kontrollmöglichkeiten: Es liest Daten innerhalb eines Stacks aus – bei Bedarf auch in regelmäßigen Abständen – und erlaubt es, diese Daten in einem Pufferspeicher des Steuergerätes abzulegen. Dieser Pufferspeicher kann anschließend zur Weiterverarbeitung über diverse Schnittstellen ausgelesen werden. Standardmäßig werden Bussysteme wie FlexRay oder CAN unterstützt, es existiert aber auch eine Anbindung an die Debugger der Firma Lauterbach. Beispielsweise kann man durch Setzen entsprechender Instrumentierungspunkte prüfen, welche Datenpakte von einer Schicht an eine andere übertragen werden. Damit können jeder Pfad im Stack verfolgt und z.B. alle Ports eines Ausgangs oder eines Eingangs überwacht und die Durchgängigkeit und Richtigkeit der Frames, PDUs, Signale etc. getestet werden. Auf diese Weise erhalten Entwickler Kenntnis der AUTOSAR-internen Abläufe und Zustände des Steuergeräts, z.B. über den Zustand des Netzwerk-Managements.

EB tresos AutoCore Dbg kann auf dem realen Steuergerät oder am PC im Zusammenspiel mit EB tresos WinCore verwendet werden. Es wird mit einem Konfigurations-Wizard innerhalb des AUTOSAR-Stack-Konfigurationswerkzeuges EB tresos Studio konfiguriert; Programmierkenntnisse sind hierfür nicht notwendig.

Mit EB tresos Inspector können die vom Dbg-Modul gemessenen Daten grafisch dargestellt werden. Die zur Laufzeit gelesenen Daten werden in eine leicht verständliche Abstraktionsebene gebracht und können dadurch einfach mit den Design- und Konfigurations­daten verglichen werden. Sie können beispielsweise als Liste mit Zeitstempel, Name und Wert dargestellt werden. Zusätzliche Angaben, wie Informationen darüber, welche Funktion den Aufruf ausgelöst hat, sind ebenfalls einsehbar. Wird der AUTOSAR-Stack später auf dem realen Steuergerät betrieben, kann mit dem gleichen Werkzeug auch das Echtzeit-Verhalten des Codes überprüft werden. Die RTE-Signale können aber auch zusammen mit Bus-Signalen in einem y-t-Oszilloskop angezeigt werden. In dieser Darstellung lässt sich leicht die Laufzeit von Signalen durch den AUTOSAR-Stack bestimmen.

EB tresos Inspector unterstützt sowohl die Kopplung an ein reales Steuergerät als auch die virtuelle Anbindung mittels EB tresos WinCore. Mit EB tresos Inspector ist es möglich, CAN- oder FlexRay-Busdaten zu messen, darzustellen oder bei Bedarf auch zu generieren (Bild 3).

EB tresos AutoCore Dbg nutzt den existierenden AUTOSAR-Standard bei der Integration in den Stack, kann aber zusätzlich deutlich mehr Informationen liefern, als das Regelwerk vorsieht. Für noch intensivere Tests lassen sich einzelne BSW-Module durch kundenspezifische Testmodule ersetzen. Diese senden und empfangen Daten der Software-Komponenten über die RTE und ermöglichen es, bewusst einen Fehlerfall zu provozieren, indem sie falsche Daten in das System einstreuen (Fault Injection).


  1. Beschleunigter AUTOSAR-Entwicklungsprozess
  2. Korrekte Funktion des AUTOSAR-Stacks wird nachgewiesen
  3. Vielfältige Debug- und Trace-Möglichkeiten
  4. Die fehleranfällige Konfiguration von BSW-Modulen entfällt

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