eCall als serienmäßiger Lebensretter

Daimler setzt auf eSIM von Infineon

22. März 2018, 10:00 Uhr | Andreas Pfeffer
Bei einem Unfall setzt eCall eigenständig einen Notruf über das Mobilfunknetz an die Notrufzentrale ab. Dabei werden wichtige Informationen übermittelt.
© Infineon

Die automatische Notruffunktion, der eCall, ist in der EU ab dem 31. März 2018 für alle neuen Modelle von PKWs und leichten LKWs vorgeschrieben. Daimler realisiert die Notruffunktion mit der eSIM von Infineon.

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Ziel des eCalls ist es, den Zeitversatz zwischen Verkehrsunfall und Eintreffen der Rettungskräfte um bis zu 50 Prozent zu verkürzen und dadurch die Zahl der Verkehrstoten um etwa 10 Prozent zu verringern – in ganz Europa.

Zudem kann der automatische eCall dazu beitragen, dass schwere Unfälle nicht unbemerkt bleiben. Bei einem Unfall setzt das System, ohne manuellen Eingriff, einen entsprechenden Notruf ab. Die Notrufzentrale wird so automatisch über Unfallort, Unfalluhrzeit, Zahl der Insassen und Treibstoffart informiert.

»MercedesMe connect«

Automobilhersteller, wie beispielsweise Daimler, nutzen schon heute den eSIM-Sicherheitscontroller von Infineon. Das System »MercedesMe connect« ermöglicht zusätzlich zur gesetzlich geforderten Notruffunktion (»Mercedes-Benz eCall«) auch weitere Dienste. Dazu zählen zum Beispiel Unfallmanagement, Pannen- und Wartungsmanagement, Fahrzeugferndiagnose und Remote-Dienste.

Fahrzeug von Daimler auf Straße
Daimler setzt bereits heute den eSIM-Sicherheitscontroller von Infineon für die Notruffunktion ein.
© Daimler

Die Sprach- und Datenverbindung der Telematikdienste erfolgt über ein fahrzeugseitiges Steuergerät, üblicherweise »Telematics Control Unit« oder »Connectivity-Modul« genannt. Die aktuellen Generationen basieren dabei auf einem Telefonmodul für die Mobilfunknetze 2G, 3G und 4G. Für die Fahrzeugidentifizierung im Mobilfunknetzwerk war bislang eine SIM-Karte zwingend erforderlich – das erledigt nun der fest verbaute eSIM-Chip von Infineon.

Infineon als Zulieferer von eSIM-Chips

Die eSIM funktioniert ähnlich wie eine SIM-Karte bei Mobiltelefonen, ist jedoch deutlich kleiner und robuster. Neben dem eCall ermöglicht die eSIM von Infineon noch weitere Funktionen, die eine Autofahrt sicherer und komfortabler machen – zum Beispiel Software-Updates over-the-air (SOTA), V2I-Kommunikation (Vehicle-to-Infrastructure) oder auch On-Board-Multimedia.

eSIM von Infineon auf Fingerspitze
Die eSIM funktioniert ähnlich wie eine SIM-Karte bei Mobiltelefonen – ist allerdings deutlich kleiner und robuster.
© Infineon

Die eSIMs erfüllen die hohen Qualitätsanforderungen im Automobilbereich (AEC-Q100) – robust, langlebig und unempfindlich gegenüber Temperaturschwankungen (Temperaturbereich von -40 bis +105 °C). Sie werden herstellerseitig ins Auto integriert und zentral von außerhalb des Fahrzeugs verwaltet.

Zusätzlich entfällt durch die eSIM die Bindung an einen bestimmten Mobilfunkanbieter.

Produktfamilie SLI 97

Bei der Entwicklung der eSIM hat Infineon die Erfahrungen aus den Bereichen Sicherheit, Telekommunikation und Automotive gebündelt. Die aus der Zusammenarbeit hervorgehenden Sicherheitscontroller SLI 97 sind auf die Umweltbedingungen automobiler Anwendungen zugeschnitten. Infineon ermöglicht damit neue Maschine-zu-Maschine (M2M)-Produkte im Automobilbereich.

SLI 97 Infineon
Der Sicherheitscontroller SLI 97 von Infineon.
© Infineon

Die Produktfamilie SLI 97 ist zudem mit einem Solid Flash-Speicher mit einer Kapazität von bis zu 1 MB ausgestattet. Die hardware-basierten Krypto-Coprozessoren erzielen die erforderliche Sicherheit, indem sie gängige Verschlüsselungsmechanismen unterstützen.


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