In heutigen Rundumsicht-Kamerasystemen wird das Gesamtbild aus vier einzelnen Bildern zusammengesetzt (Bild 1). In der Regel sind die Kameras im Stoßfänger vorn und hinten sowie im Seitenspiegel links und rechts verbaut. Mit diesen Einzelbildern können die Bildinformationen aus der Vogelperspektive dargestellt werden. Durch den Öffnungswinkel von mehr als 180° für jede Kamera überlappen sich die einzelnen Bereiche und ermöglichen somit ein Verschmelzen zu einem Bild.
Das zusammengesetzte Bild kann durch Projektionsumwandlung unter der Verwendung einer homografischen Matrix oder alternativ durch eine Projektionsweiterverarbeitung im dreidimensionalen Raum entstehen. Bei beiden Methoden werden ebene Flächen für die Projektion angewendet. Mit Hilfe dieser Bildverarbeitungsmethoden wird das nahe Umfeld um das Fahrzeug sehr gut sichtbar. Bereiche, die weiter vom Auto entfernt sind, werden je nach Distanz aber verzerrt und unscharf dargestellt.
Diese Beeinträchtigung begründet sich in der gewählten flachen Projektionsebene. Weiter entfernte Objekte werden auf eine größere Fläche des Kamerasensors abgebildet und sind damit unscharf. Zudem ist der Blickwinkel nicht veränderbar. Es schränkt die Darstellung der Fahrzeugumgebung auf etwa zwei bis drei Meter ein. Nutzt man die Draufsicht beim Rückwärtsfahren benötigt man zusätzlich noch das entzerrte Kamerabild nach hinten, das gleichzeitig zur Vogelperspektive angezeigt werden muss.
Durch viele unterschiedliche Einzelbilder auf einem Display ist eine Zuordnung der Bilder und damit der Situation sehr schwierig. Deshalb können heutige Systeme den Fahrer nur bedingt unterstützen.