Mit der Bündelung der Divisionen und der Auflösung der Sektoren sollen Bürokratie abgebaut, Kosten gesenkt und Entscheidungen innerhalb des Unternehmens beschleunigt werden. Zudem sollen die Querschnittsfunktionen des Unternehmens wie beispielsweise das Personalwesen und die Kommunikation künftig gestrafft und zentral geführt werden. Diese Maßnahmen sollen in Summe zu einer zusätzlichen Produktivität von rund einer Milliarde Euro führen. Die volle Maßnahmenwirksamkeit soll bis zum Ende des Geschäftsjahrs 2016 erreicht werden. Um die Kostenentwicklung nachhaltig zu optimieren, hat sich das Unternehmen ein neues Ziel für die Gesamtkostenproduktivität gesetzt. Sie soll ab dem Geschäftsjahr 2015 jährlich drei bis fünf Prozent betragen. Kaeser: »In der künftigen Unternehmensstruktur ist die Verantwortung klar geregelt, wir haben klare Ziele und es wird klare Konsequenzen geben.«
Alstom: »Wir wissen was wir tun«
»Bis jetzt haben wir bekommen was wir brauchen, wir haben uns die Vermögenswerte des Unternehmens über vier Wochen angeschaut und können uns jetzt ein Angebot überlegen. Handeln werden wir nur, wenn wir das bekommen, was wir wollen. Wir wissen was wir tun.« Mehr wollte Kaeser zur Übernahmeschlacht mit GE auf der Pressekonferenz nicht sagen. Ausdrücklich bedankte er sich aber bei der französischen Regierung für die bisherige Unterstützung.
Ertragsschwache Geschäfte sanieren
Die zehn schwächsten Geschäfte tragen laut Kaeser ein Sechstel zum Umsatz bei, machen aber keinen Gewinn und das schon seit mehreren Jahren. Das muss sich ändern: Entlang strategischer Kriterien soll entscheiden werden, was mit den zehn schwächsten Geschäftsbereichen geschieht. Zur Auswahl stehen: Strukturelle Neuausrichtung, Strategische Partnerschaften und Desinvestitionen.
Lisa Davis soll ein Zeichen setzen
Im Bereich der Prozessindustrie soll sich künftig einiges ändern. »Bei Öl und Gas haben wir einige Möglichkeiten verpasst«, gibt Kaeser zu. Damit spielt er auf die unkonventionelle Förderung von Öl und Gas in den USA an, ein Boom, von dem Siemens bisher nicht profitierte: »75 Prozent des Marktes ist in den USA. Mit der Berufung von Lisa Davis haben wir das Vorstandsmandat in die USA verlegt und setzen damit ein klares Zeichen.« Lisa Davis kommt von Shell, kennt sich also bei Öl und Gas gut aus. Sie wird künftig die Geschäfte von Orlando aus führen.