Welche Strategie verfolgt Ihr Unternehmen in Sachen Industrie 4.0?
Udo Filzmaier: Industrie 4.0 und Internet of Things sind für uns wichtige Themen. Wir decken sie ab mit kompakten, niedrig performanten Rechnersystemen, die dezentral installiert sind und vielerlei Aufgaben und Funktionen erfüllen können - unter anderem, Daten zu erfassen und sicher von A nach B zu kommunizieren. Ein Beispiel ist die sichere Steuerung des Wasserversorgungssystems einer Stadt: Sie erfordert viele dezentrale Systeme, die sicher mit einer Zentrale kommunizieren.
Apropos Datensicherheit: Kümmert sich Ihr Unternehmen selbst darum, oder arbeitet es hier mit strategischen Partnern zusammen?
Udo Filzmaier: Wir definieren Datensicherheit klar als unser Thema, setzen aber die einzelnen technischen Schritte wie Firewalls, VPN-Verschlüsselung oder Kryptotechnik meist mit strategischen Partnern um.
Wie weit fortgeschritten ist die Internationalisierung Ihres Unternehmens?
Udo Filzmaier: Unser Aktionsradius umfasst derzeit Deutschland, Österreich und die Schweiz. Wir wollen auch in anderen Ländern aktiv werden, wobei wir dort auf ein Systemintegratoren-Konzept setzen. Einen großen Internationalisierungsschritt haben wir im März dieses Jahres getätigt, aber nicht in Sachen Systemintegration, sondern in Sachen Fertigung: Wir haben eine Mehrheitsbeteiligung an einem Fertigungs-Dienstleister im serbischen Nis erworben – mit drei SMD-Linien und etwa 100 Mitarbeitern. Bis dato hatten wir überhaupt keine eigene SMD-Fertigung, und jetzt betrachten wir die Elektronikfertigung als strategischen Bereich.
Wie entwickelt sich Ihr Unternehmen derzeit im deutschsprachigen Raum?
Udo Filzmaier: Momentan rechnen wir für das laufende Jahr mit einem Umsatzanstieg von 36 Prozent und werden sogar diese hochgesteckte Erwartung vielleicht noch übertreffen.
Wie kommt solch ein hohes Wachstum zustande?
Josef Krojer: Unser neuer HMI-Baukasten für ABL-Geräte macht es möglich. Wir wachsen mit strategischen Partnern mit und haben in letzter Zeit viele Neukunden und Design-Ins gewonnen. Zudem haben einige unserer Bestandskunden neue Gerätegenerationen auf den Markt gebracht.
Wie viele Mitarbeiter hat Ihr Unternehmen derzeit?
Udo Filzmaier: Insgesamt sind momentan in der SIE Group 227 Mitarbeiter tätig, einschließlich der Elektronikfertigung in Serbien. Über diese hinaus haben wir auch noch andere Beteiligungen, und zwar teilweise in anderen Branchen. Wir beschäftigen aktuell gut 50 Entwickler – ich hätte aber gerne 100!
Unser Bereich ECT hat am 1. September vergangenen Jahres einen neuen Standort in Maisach westlich von München bezogen. Anfangs hatte er sieben Mitarbeiter, momentan sind es neun. Generell wollen wir die Sparte ausbauen und mit zusätzlichen Mitarbeitern verstärken.