Single Pair Ethernet hat große Vorteile - aber welche Anwendungen wurden schon realisiert, welche sind möglich, und wie lassen sie sich umsetzen? Wie ist der Stand von Technologie und Normung? Die Antworten dazu gibt es auf dem Single Pair Ethernet Forum am 22.-23.10. im Hotel Holiday Inn München.
An zwei Konferenztagen vermittelt das Single Pair Ethernet Forum umfassende Informationen zu allen Themen rund um Technologie und Anwendung von SPE. Der erste Tag des von den Fachmedien Markt&Technik und connect professional veranstalteten Forums steht im Zeichen zweier praxisorientierter Trainings: Am 22. Oktober von 9.30 bis 12.30 Uhr führt das Basistraining von Matthias Fritsche (SPE Industrial Partner Network / Harting Technologiegruppe) und Dr. Karsten Walther (Perinet) in SPE ein. Das Themenspektrum des Basistrainings reicht von den SPE-Normen und deren Adaption in den Industrial-Ethernet-Nutzerorganisationen über das SPE-Ecosystem und die Komponenten für SPE bis hin zu bereits umgesetzten und weiteren möglichen Anwendungen von SPE. Auch technische Konzepte wie die Stromversorgung von SPE-Geräten via Power-over-Data-Line-Fernspeisung kommen zur Sprache.
Von 13.30 bis 15.30 Uhr zeigen Tim Kindermann (Phoenix Contact) und andere Mitglieder der SPE System Alliance unter dem Motto »Von der Theorie in die Praxis« das Potenzial von SPE anhand echter Produkte in unterschiedlichen Anwendungsbereichen. Mittels Live-Demonstrationen bekommen Anwender den aktuellen Stand der Technik vermittelt. Im Fokus steht die Darstellung unterschiedlicher SPE-Standards und Technologien. Teilnehmer haben die Möglichkeit, mit SPE-Experten aus unterschiedlichen Bereichen direkt ins Gespräch zu kommen und von ersten Erfahrungen zu profitieren.
Ein weiterer Höhepunkt folgt am 23. Oktober, dem zweiten Konferenztag. In der Keynote Session ab 9.15 Uhr erläutern zunächst Simon Seereiner (Weidmüller), Tim Kindermann (Phoenix Contact) und Thomas Keller (Rosenberger Hochfrequenztechnik) von der SPE System Alliance, warum Single Pair Ethernet »eine neue Ära einläutet«. Sie stellen dar, wie Ethernet in immer mehr Anwendungen innerhalb und außerhalb der Fabrikautomatisierung vordringt – hier könne SPE »als echter Gamechanger fungieren, um den Anforderungen an moderne Kommunikationssysteme gerecht zu werden«. In zunehmendem Maße werden auch konkrete Use Cases bekannt – ein Zeichen dafür, dass sich SPE weiter »zu einem neuen, globalen Kommunikationsstandard für die All Ethernet Society« entwickelt.
Unter dem Motto »10 Jahre Single Pair Ethernet: Rückblick, Bestandsaufnahme und Ausblick« gibt Matthias Fritsche (SPE Industrial Partner Network / Harting Technologiegruppe) danach einen umfassenden Überblick über den Stand und die realen Einsatzmöglichkeiten von SPE. Ausgehend von einem kurzen Update zur Normenlandschaft bei IEEE 802.3, zu den Komponenten und Verkabelungsnormen sowie zu den Aktivitäten der Nutzerorganisationen stellt er das SPE-Ecosystem mit den heute verfügbaren Komponenten vor. Dabei beantwortet er folgende Fragen: Was kann man mit diesem SPE-Ecosystem tun? Die Einfachheit der SPE-Technologie begeistert die Ingenieure – aber reicht das aus, um auch die potenziellen Anwender und Kunden zu begeistern? Welche Probleme löst SPE? Welche Anwendungen werden erstmals mit SPE möglich? Was sind die wirtschaftlich messbaren Vorteile?
Anschließend informieren weitere führende SPE-Experten in 14 Fachvorträgen, teilweise im Rahmen zweier paralleler Sessions, vertiefend und detailliert über den Stand der Technik und über bereits verfügbare SPE-Produkte – von Halbleitern über Steckverbinder und Kabel bis hin zu Switches, Medienkonvertern, Messtechnik und EMV-Komponenten. Anwender bekommen damit einen Überblick, wie sie SPE-Projekte schon heute mit den aktuell am Markt verfügbaren Komponenten beginnen können. Zudem skizzieren SPE-Experten das Potenzial der Technologie in unterschiedlichen Anwendungsbereichen, von der Automatisierung über die Gebäudeautomation bis hin zum Transportwesen.
An SPE sind hohe Erwartungen geknüpft, und die Euphorie ist nach wie vor groß. Was aber ist konkret noch nötig, damit sich die Technologie auch außerhalb der ersten Zielanwendungen im Fahrzeug durchsetzen kann? In ihren Vorträgen zeigen die Experten auf, welche wirtschaftlichen Erwartungen an SPE geknüpft sind, woran die Industrie arbeitet und welche SPE-Projekte aktuell entstehen.
Auf der begleitenden Fachausstellung und während der Pausen gibt es reichlich Gelegenheit zum Networking.
Bei Single Pair Ethernet und Gleichstromnetzen in der Industrie handelt es sich um Megatrends, die großen Einfluss auf Automatisierung und Gebäudetechnik haben werden. Daher findet parallel zum SPE-Forum, am 23. Oktober, erstmals die Markt&Technik DC Konferenz statt, die in Kooperation mit der Open Direct Current Alliance (ODCA) durchgeführt wird. Diskutiert wird, welches konkrete Einsparpotenzial sich mit DC-Netzen realisieren lässt und warum ein Technologiewechsel nicht nur für die Umwelt sinnvoll ist. In verschiedenen Vorträgen vermitteln Experten konkretes Praxiswissen, etwa zur Planung und Installation der Infrastruktur bis hin zum neuesten Stand bei Standardisierung und Regulierungen.
Es lohnt sich also, in München dabei zu sein, um mehr über die aktuellen Megatrends in der Industrie zu erfahren. Das Programm des SPE-Forums und das Programm der DC-Konferenz versprechen umfassende Informationen.