Ergänzung für Profinet und Profibus

Neues Profil für Robotersysteme

6. August 2021, 21:50 Uhr | Andreas Knoll
Auch im Corona-Jahr 2020 hat Profinet ein hohes Wachstum erzielt. Die installierte Basis hat nunmehr die 40-Millionen-Marke überschritten.
© PI

Um ein Profil für Robotersysteme erweitert die Nutzerorganisation Profibus & Profinet International (PI) jetzt ihr Technologieportfolio – zusätzlich zu den Profilen Profisafe, Profidrive, Profienergy und PA. Ausarbeiten wird das Profil die neu gegründete Working Group »Profile for Robot Systems«.

Als ihre Kernaufgabe betrachtet PI die herstellerübergreifende Standardisierung von Datenschnittstellen, um die Kommunikation in Automatisierungsanlagen einfach und interoperabel zu gestalten. Das neue Profil zielt dabei besonders auf stationäre Roboter in von SPSen gesteuerten Produktionslinien ab. Die Roboter werden als Komplettsysteme integriert, um den Automatisierungsgrad zu erhöhen und Kosten zu senken. Weil die Produktionslinie typischerweise von einer SPS gesteuert wird und der Anwender die Applikation über das Programmiersystem der SPS programmiert, möchte er auch die in der Produktionslinie integrierten Roboter-Komplettsysteme verschiedener Hersteller über das SPS-Programmiersystem einheitlich steuern und programmieren können.

Vor diesem Hintergrund will PI jetzt eine einheitliche Datenschnittstelle zwischen der SPS und den Robotersteuerungen definieren, um die Roboterprogrammierung für SPS-Programmierer und SPS-Anbieter einheitlich - und damit effizienter - zu gestalten. Die Datenschnittstelle soll ermöglichen, dass Roboterprogramme vollständig in der SPS geschrieben werden können. Dadurch benötigt der SPS-Hersteller nur noch eine einzige Roboterbibliothek auf Basis der Datenschnittstelle, während andererseits auch der Roboterhersteller nur noch einen einzigen Interpreter für seine Robotersteuerung implementieren muss. Über die Datenschnittstelle sollen die Roboterfunktionen aufgerufen und die erforderlichen Informationen über den Roboterstatus an die SPS zurückgemeldet werden.

Als primäre Zielgruppe des Schnittstellenkonzepts betrachtet PI die SPS- und Roboterprogrammierer, die eine Maschine oder Produktionslinie einschließlich Robotern implementieren (OEM). Profitieren sollen davon aber auch Maschinenbediener und Anlagenbetreiber (Endkunden).

Zur Umsetzung sollen alle bisher bekannten Roboterfunktionen herstellerneutral in der Datenschnittstelle definiert werden, wobei der Schwerpunkt auf der Handhabung von Anwendungen liegt. Hierbei soll auf die Vorarbeiten der Projektgruppe „Standard Robot Command Interface“ aufgesetzt werden.

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