Schon länger zweifeln die Anleger an der Strategie von Meta, alles auf auf eine Karte - das Metaversum - zu setzen. Nach den Ergebnissen des abgelaufenen Quartals noch mehr.
Meta erzielte im dirtten Quartal 2022 einen Umsatz von 27,7 Mrd. Dollar, 4 Prozent weniger als vor einem Jahr. Auch der Gewinn lag unter den Erwartungen, genauso wie die schwachen Aussichten für das vierte Quartal: Mit 30 bis 32,5 Mrd. Dollar rechnet Meta jetzt. Das schickt die Aktie erneut auf Talfahrt: Um 12 Prozent fiel ihr Wert nach Bekanntgabe der Quartalsergebnisse. In den Zahlen macht sich bemerkbar, dass in Zeiten der Krisen die Einnahmen aus dem Anzeigengeschäft im Umfeld der Social Media sinken, die wichtigste Einnahmequelle von Meta.
Gleichzeitig sank die Zahl der täglichen Nutzer von Facebook Anfang das Jahres erstmals. Außerdem trifft die Facebook-Mutter Meta hart, dass Apple die Regeln für die iPhones zum Schutz der Privatsphäre der Nutzer geändert hat. Ihre Online-Aktivitäten lassen sich nun nicht mehr so gut verfolgen. Allein das werde Meta nach eigenen Angaben in diesem Jahr Umsatz in Höhe von 10 Mrd. Dollar kosten.
Meta-Chef und Facebook-Gründer Mark Zuckerberg setzt jetzt alles auf eine Karte und will mit Meta einen neuen Markt öffnen – seine Version des Metaversums. Für so wichtig hält er diese Strategie, dass er vor einem Jahr seine Firma auf Meta umtaufte.
Allerdings kostet das viel Geld. Reality Labs, die Metaverse-Division des Unternehmens, hat bisher Verluste von 27 Mrd. Dollar zu verzeichnen. Auf der Plattform Horizon Worlds tummeln sich allerdings weit weniger Nutzer als erhofft. Und ob die Multiverse-Brillen – die neue »Quest Pro« für einen Verkaufspreis von 1500 Dollar hat Meta gerade vorgestellt – wirklich einmal die PCs ablösen werden? Die Analysten und Anleger jedenfalls stellen zunehmend kritische Fragen – vor allem, ob wirklich so viel Geld in das Metaverse fließen soll und nicht besser an anderen Stellen investiert würde.
Nach einem Jahr hat sich die Umbenennung von Facebook in Meta nicht gelohnt: Die Aktien sind um über 60 Prozent gefallen, rund 500 Mrd. Dollar haben sich in Luft aufgelöst.