Seit der eCl@ss-Version 7.0 Advanced lassen sich die in CAE-Tools benötigten Daten des mechanischen Modells zur Befestigung oder zum Autorouting der Kabel im Schaltschrank für die Geräte standarisiert beschreiben und übertragen. Wichtig für ein Autorouting der Kabel ist neben der physikalischen Position der Anschlüsse und der Richtung, aus der der Leiter in das Gerät eingeführt wird, die Verbindung dieses Anschlusspunkts zum zugehörigen Anschlusspunkt im Schaltplansymbol. Nur so kann die CAE-Software auf Basis des Schaltplans und des mechanischen Aufbaus die Kabelführung und die erforderlichen Kabellängen ermitteln.
Die in der eCl@ss-CAx-Fachgruppe vertretenen Hersteller von CAE-Tools haben deshalb eine Erweiterung des eCl@ss-Modells erarbeitet, mit der sich diese Daten systemneutral beschreiben lassen. Dazu werden die Funktionen eines Geräts über strukturierte Merkmale festgelegt. Wenn es sich dabei um eine Funktion handelt, für die ein Symbol gemäß Norm vorhanden ist, kann das CAE-Tool das Symbol dem Gerät zuordnen. Innerhalb der Funktionsbeschreibung werden auch die Anschlusspunkte im Symbol den physikalischen Anschlusspunkten am Gerät zugewiesen. Am Beispiel eines Schaltrelais mit drei Schließern setzt sich das Gerät aus vier Funktionen zusammen: der Spule und den drei Schließern (Bild 3). In der Funktionsbeschreibung für die Spule werden den beiden Anschlüssen A1 und A2 die physikalischen Geräteanschlüsse zugeordnet. Dort wird dann auch die Potentialäquivalenz von A2 zu den beiden Push-in- und den zwei Brückenanschlüssen beschrieben. Stehen keine Standardsymbole zur Verfügung, kann der Gerätehersteller ein entsprechendes Symbol erstellen und dem Gerät als svg-Datei beifügen. Die zugehörigen Texte und Anschlussinformationen werden in den dafür definierten Merkmalen des eCl@ss-Modells beschrieben.
Der wesentliche Vorteil der Nutzung von eCl@ss als Datenbasis für die Gerätebeschreibung liegt darin, dass die Hersteller lediglich die eCl@ss-Advanced-Daten für ihre Komponenten liefern müssen, um den Anforderungen der Anwender gerecht zu werden. Allerdings haben sie die Voraussetzung zu schaffen, damit die Gerätedaten im eCl@ss-Format angeboten werden können. Hier setzt Phoenix Contact darauf, die Daten mittels Mapping zu erzeugen. Dazu müssen die in den CAE-Tools nötigen Gerätedaten im Produkt-Informations-Management-System (PIM-System) hinterlegt werden. Anschließend lassen sie sich auf die jeweiligen Merkmale in der eCl@ss-Struktur mappen (Bild 4). Im Beispiel werden die Koordinaten der Anschlüsse des Geräts aus dem Klassensystem von Phoenix Contact über eine entsprechende Systemfunktion auf die zugehörige eCl@ss-Struktur übertragen.
Stefan Mülhens ist Geschäftsführer von AmpereSoft in Bonn, Josef Schmelter ist Master Specialist Classification bei Phoenix Contact in Blomberg.