Kollaborativer Roboter Ned2 von Niryo

Industrie-Cobots aus Nordfrankreich

28. Februar 2022, 18:42 Uhr | Andreas Knoll
Auf Open-Source-Techniken fußt der industrietaugliche Cobot „Ned2“ von Niryo.
© Niryo

Niryo, im nordfranzösischen Lille ansässiger Cobot-Hersteller, ist mit seinem Modell „Ned2“ in den Markt für industrielle Cobots eingestiegen und hat dafür die Sparte „Industrie 4.0“ gegründet. Eine 3-Mio.-Euro-Finanzierung soll das Unternehmen beim Eintritt in den industriellen Markt unterstützen.

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Seit 2017 hat Niryo mehr als 1300 Roboter in 32 Länder verkauft. Damals präsentierte das Unternehmen den sechsachsigen Leichtbauroboter „Niryo One“, der für Hochschulen, Ausbildungsstätten und F&E ausgelegt ist. Er wird mittels 3D-Druckverfahren hergestellt, beruht auf Open-Source-Techniken wie etwa Raspberry Pi, Ubuntu und ROS (Robot Operating System) und umfasst ein Ecosystem mit Software, Bildverarbeitung, einem Förderband und mehreren Greifern. Ihm hat Niryo inzwischen die industrietaugliche, ebenfalls sechsachsige Version „Ned“ an die Seite gestellt, die neulich als „Ned2“ ein Upgrade erfahren hat. Um die Vermarktung des Ned2 in der Industrie zu fördern, hat Niryo 3 Mio. Euro von Loire Valley Invest (Go Capital), Nord Création, Nord France Amorçage, Finorpa und BPI France als Kapitalgeber bekommen. Zur Stärkung seines Vertriebsteams eröffnet das Unternehmen derzeit ein zweites Büro im mittelfranzösischen Orléans.

Wie schon Niryo One beruht auch Ned2 auf Open-Source-Techniken, und zwar Raspberry Pi, Ubuntu 18.04 and ROS Melodic. Der kollaborative Sechs-Achsen-Roboterarm hat eine robuste Aluminiumstruktur und Abdeckungen aus Kunststoffspritzguss, was sein Nettogewicht reduziert und seine Robustheit verbessert. Um die Herausforderungen von IIoT und KI meistern zu können, bietet er eine hohe Rechenleistung. Konkret nutzt er einen Raspberry Pi 4 mit einem 64-Bit-ARMv8-Prozessor und 4 GB RAM. Er kann alle Bewegungen, die in der Industrieproduktion 4.0 erforderlich sind, mit einer Präzision und Wiederholbarkeit von 0,5 mm reproduzieren. Auf seiner Basis bietet Niryo auch eine Lösung, die eine Cloud-Plattform umfasst. Zudem gibt es die Programmierschnittstelle „Niryo Studio“ mit einer intuitiven Oberfläche, die nur wenige Minuten erfordert, um eine Abfolge von Bewegungen und Aktionen zu programmieren. Eine integrierte Kamera lässt den Cobot mit seiner Umgebung interagieren und ermöglicht die Aufnahme von Gegenständen in der gewünschten Form oder Farbe. Roboterintelligenz in Form von KI steht ebenfalls zur Verfügung.

Niryo kann auf ein internationales Vertriebsnetz zurückgreifen, das aus mehr als 25 Partnern besteht und das eigene Vertriebsteam auf lokaler Ebene erweitert. Zu den Partnern gehören Génération Robots in Frankreich und RS Components.


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