Minol-Zenner-Gruppe investiert

Aufbruch in die LoRa-Welt für Smart Cities

11. Mai 2017, 8:39 Uhr | Heinz Arnold
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LoRaWAN-Daten nutzbar machen

Die Grundidee hinter LoRaWAN (das MAC-Layer-Protokoll von LoRa): Millionen Endgeräte, etwa Zähler oder Sensoren, kommunizieren mit Gateways, die die Datenpakete wiederum an einen Netzwerkserver senden. Über Schnittstellen lassen sich IoT-Plattformen und Applikationen an den Server anbinden.

Die Zenner IoT Solutions ist auf das letzte Glied der IoT-Kette spezialisiert: Sie entwickelt IoT-Plattformen und individuelle Software, wie zum Beispiel mobile Apps. Außerdem berät und begleitet sie Kunden, die mit ihrer Anwendung an bestehende große Cloud-Plattformen etwa von Amazon oder Microsoft andocken möchten. Ein erstes Projekt der Zenner IoT Solutions ist die Entwicklung einer Applikation zur Inbetriebnahme smarter Verbrauchszähler. Das zehnköpfige Team um die Gründer Matthias Behrens und Dr. Niklas Klein bringen jahrelange Projekterfahrung aus ihrer Zeit bei Digimondo ein.

In die Digitalisierungsstrategie passt, dass Zenner sich auch an der in Karlsruhe ansässigen Smartmakers beteiligt hat. Das 2016 gegründete Unternehmen entwickelt Software für den Aufbau  individueller Netze auf Basis von LoRaWAN. »Anwender wie Stadtwerke und Energieversorger können die Netzwerk-Server-Software auf ihren Servern installieren, um die LoRa-Gateways einzubinden und die Daten nutzen zu können«, sagt Robert Koning, verantwortlich für Business Development und Gründer von Smartmakers.

Das Unternehmen unterstützt die Anwender dabei, die Netzwerke aufzubauen – führt beispielsweise auch Abdeckungstests durch. So können sie ihre eigenen Geschäftsmodelle und Services auf der Plattform implementieren.

Kostengünstige Connectivity für Städte

Als Vorteil von LoRa fürt Robert Koning ins Feld, dass die Technik eine gute Vernetzung mit hohen Reichweiten – in Städten 5 bis 4 km über eine Antenne und  auf dem Land bis 12 km – bietet. Und zwar zu sehr geringen Kosten: In Karlsruhe beispielsweise reichen  20 Antennen aus, um etwa die Liftqualität zu überwachen, Smart-Parking-Systeme einzurichten, die Straßenbeleuchtung zu vernetzen oder Wasseruhren in tiefen Brunnenschächten aus der Ferne auszulesen anstatt einen Menschen auf den gefährlichen und teuren Weg zu schicken.

Über mangelnde kann sich Koning nicht beklagen: Neben Karlsruhes sind jetzt viele weitere Städte und Stadtwerke sehr ernsthaft daran interessiert, eigene LoRaWAN-Netze aufzubauen, darunter München, Darmstadt, Mannheim, Ludwigshafen und Hamburg.

Der Messtechnikhersteller ZENNER hat bereits vor rund einem Jahr damit begonnen, sein Produktportfolio um smarte IoT-Verbrauchszähler zu ergänzen. Damit ist die Grundlage für die Einbindung in das Internet der Dinge gewährleistet. In Planung sind weitere Bausteine und Lösungen, unter anderem für Smart Citys, die alle wichtigen Komponenten wie Sensoren, Gateways und entsprechende Netzsteuerungssoftware bis hin zu spezifischen Anwendungen beinhalten. Das Schwesterunternehmen Minol wird künftig sein Angebot an passenden Mess- und Abrechnungsdienstleistungen um weitere IoT-basierte Services ergänzen. Gemeinsam mit den Partnerunternehmen will die Unternehmensgruppe sämtliche Geräte sowie Software und Dienstleistungen aus einer Hand anbieten

»Mit der Digitalisierungsstrategie der Minol-Zenner-Gruppe verfolgen wir das übergeordnete Ziel, unsere Kunden aus der Versorgungs- und Wohnungswirtschaft zu unterstützen,  indem wir ihnen zukünftig smarte Komplettlösungen aus einer Hand anbieten. Die Zenner IoT-Solutions nimmt in dieser Konstellation eine zentrale Rolle ein, weil sie komplexe und abstrakte Massendaten in messbare Mehrwerte verwandelt kann«, erklärt Sascha Schlosser, der seit März gemeinsam mit Alexander Lehmann die Geschäftsleitung von Zenner bildet.


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