Infrastruktur-Investitionen verhelfen Moxa ungeachtet der Krise zu einem Umsatzwachstum

Energie- und Verkehrstechnik im Visier

11. Januar 2011, 16:14 Uhr | Andreas Knoll
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»Moxa Automation« als neues Tochterunternehmen

Plant Moxa, in neue Geschäfts­felder oder Produktkategorien einzusteigen?

Wir beabsichtigen derzeit nicht, in völlig neue Tätigkeitsfelder ein­zusteigen. Vielmehr konzentrie­ren wir uns mit Branchenlösun­ gen auf die genannten Zukunfts­märkte. Es ist zwar wichtig, meh­rere Standbeine zu haben, aber es wäre ein Fehler, sich allzu sehr zu diversifizieren. Insofern werden wir es bei den bestehenden Ge­schäftsbereichen Industrial Ether­net, Industrial Wireless, Device Connectivity und Embedded Computer belassen.

Eine Ausnahme ist unser neu begonnenes Engagement auf dem Gebiet der aktiven Ethernet-I/Os und der IPC-gestützten PACs (Pro­grammable Automation Control­lers) für die Automatisierungs­technik. Die I/Os bilden dort das Bindeglied zwischen den Senso­ren und der Steuerung, und bei den PACs handelt es sich um eine Art von Embedded Computern. Die ersten Produkte sind verfüg­bar, und zum 1. Januar haben wir dafür das Tochterunternehmen »Moxa Automation« gegründet, das sich auf die Produktentwick­lung fokussieren wird. Bei Ver­trieb, Ansprechpartnern und Kun­denkommunikation wird sich dadurch nichts ändern, und selbstverständlich werden die bei­den Unternehmen auch weiterhin auf ihre gemeinsame technische Basis zurückgreifen.

Inwieweit ist Moxa vom Problem der Verknappung bestimmter elektronischer Bauelemente be­troffen?

Die Knappheitsprobleme sind für Moxa nicht allzu kritisch, weil wir gute Beziehungen zu unseren Lie­feranten pflegen. Auch während der weltweiten Finanz- und Wirt­schaftskrise haben wir in großem Umfang Bauelemente gekauft. Weil wir in der Rezessionsphase eine unvermindert hohe Nachfra­ge entwickelt haben, bekommen wir jetzt im Aufschwung günstige­re Lieferbedingungen als Unter­nehmen, die im Abschwung plötz­lich nichts mehr gekauft haben.

Wie lauten Ihre Wachstumspro­gnosen für 2011?

Für 2011 erwarten wir ein Umsatz­wachstum von weltweit etwa 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In Europa dürfte unser Umsatz sogar noch stärker zunehmen – wir se­hen gute Geschäftschancen in Län­dern wie Deutschland, Frankreich und sogar Spanien, trotz der prob­lematischen Wirtschaftsdaten des Landes. Auch die Nachfrage aus China wird sehr stark bleiben und uns dort ein Umsatzplus von etwa 25 Prozent bescheren. In Indien haben wir 2010 ein Büro eröffnet, in Brasilien ist dies für das laufen­de Jahr geplant. Aufstrebende Märkte wie diese zeichnen sich durch eine starke Investitionstätig­keit aus, die uns natürlich Absatz­chancen eröffnet.

Auf der Produktseite werden 2011 Erzeugnisse für die drahtlose Kommunikation, Lösungen für den Schienenverkehr und Embed­ded Computer die höchsten Steige­rungsraten bringen. Bei Embedded Computern rechnen wir mit mehr als 40 Prozent Wachstum.

Als besonders wichtig für die Entwicklung unseres Umsatzes werden sich auch in diesem Jahr Investitionen der Regierungen in die Infrastruktur erweisen, vor allem in den Schienenverkehr, in intelligente Verkehrssysteme, in den Umweltschutz sowie in die Erzeugung und Verteilung von er­neuerbaren Energien.

2010 war Moxa nicht auf der Hannover Messe vertreten. Wird das Unternehmen in diesem Jahr wieder mit von der Partie sein?

Wir werden auf der Hannover Messe nicht vertreten sein, weil sie aus unserer Sicht zu diversifiziert ist. Wir werden hingegen weiter­hin auf der SPS/IPC/Drives aus­stellen, weil sie auf einen unserer Schlüsselmärkte, die elektrische Automatisierungstechnik, fokus­siert, in der Deutschland eine welt­weite Führungsrolle einnimmt.


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