MobiliTec

Elektromobilität ganzheitlich abgebildet

13. April 2012, 14:14 Uhr | Andrea Gillhuber
Die MobiliTec soll das gesamte Spektrum der Elektromobilität abdecken.
© Bosch

Seit 2010 findet auf der Hannover Messe die Leitmesse MobiliTec statt. Von den Komponenten über die Fahrzeuge bis hin zur Infrastruktur ist hier das gesamte Spektrum der Elektromobilität vertreten. Von Beginn an wird die Messe sozusagen auch von der Nationalen Plattform Elektromobilität begleitet.

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Erinnern wir uns an die Anfänge der MobiliTec auf der Hannover Messe 2010, die wohl den meisten wegen des Ausbruchs des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull im Gedächtnis geblie­ben ist. Zwar entpuppte sich die Messe MobiliTec als Publikumsmagnet, doch waren Aussteller aus den Bereichen Engineering und Entwicklungsdienst­leistung sowie Halbleiterhersteller rar gesät bzw. fehlten ganz. Die Leit­messe für Elektromobilität war 2010 fest in der Hand der Brennstoffzellen- und Energiekonzerne, und der ein oder andere wünschte sich mehr Technolo­gievielfalt. Ein Plus war damals die Möglichkeit, die Elektrofahrzeuge im Freigelände zu testen.

In diesem Jahr findet die MobiliTec mittlerweile zum dritten Mal statt, und die Aussteller zei­gen in diesem Jahr neben hybriden und elektrischen Antriebstechnologien u.a. Aspekte der Ladeinfrastruktur sowie mobile Energiespeicher. Mehr als 150 Aussteller werden ihre Entwicklun­gen und Lösungen präsentieren. Mit dem Kompetenzzentrum Energiespei­cher wird erstmals der Schlüsseltech­nologie der Elektromobilität eine Platt­form gegeben. Ob der Gedanke der Elektromobilität von Erfolg gekrönt sein wird, hängt vor allem davon ab, ob die betreffenden Unternehmen es schaf­fen, Energiespeicher mit höheren Wir­kungsgrad und kompakter Form wirt­schaftlich rentabel herzustellen.

Die Elektromobilität beschäftigt sich jedoch nicht nur mit Automobilen für Ottonormalverbraucher, sondern etwa auch mit Flurförderfahrzeugen, zu de­nen auch Elektro-Stapler sowie Bau-, Forst- und Landmaschinen zählen. Der Konzern Linde befasst sich im Geschäftsbereich Hydaulics bereits seit einigen Jahrzehnten mit der Entwick­lung hydrostatischer Antriebe und wird auf der Hannover Messe einige Anwen­dungsbeispiele geben.

Ob in Kombination mit Verbrennungs­motor, einer Brennstoffzelle oder rein elektrisch, der Antriebsstrang steht auf dem Gemeinschaftsstand E-Motive im Mittelpunkt. Rund 20 Aussteller prä­sentieren ihr Know-how zu diesem Schwerpunkt. Fahrer von reinen Elek­trofahrzeugen sind von der Ladeinfra­struktur abhängig. Auch dieser wird auf der MobiliTec Platz eingeräumt. Ein Fokus wird hier auf der kontaktlosen Ladetechnik liegen. Wer Fragen zu Themen wie Ladeinfrastruktur, Smart Gird oder Batterieproduktion hat, kann diese im Anwenderforum diskutieren.

Die Leitmesse MobiliTec

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NPE unterstützt die Forschung

Im letzten Jahr begleitete Prof. Hen­ning Kagermann die MobiliTec als Schirmherr, und auch in diesem Jahr übernimmt der Vorsitzende des Len­kungskreises der Nationalen Plattform Elektromobilität, kurz NPE, und Prä­sident der Acatech diese Aufgabe. Die NPE nahm ebenfalls im Frühjahr 2010 ihre Arbeit auf. Zu ihren Aufgaben ge­hört die branchen- und gesellschafts­übergreifende Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure. In seinem State­ment im Vorfeld der MobiliTec ging Prof. Kagermann auf die Frage ein, wie es um die Wettbewerbsfähigkeit Euro­pas und Deutschlands auf diesem Ge­biet bestellt ist. Das European Auto-motive Survey befragte Unternehmen dazu und diese zeigten sich optimis­tisch: Demnach wird der Marktdurch­bruch in Europa stattfinden. Zudem traut jedes zweite Unternehmen Deutschland am ehesten eine Leit-anbieterschaft in Sachen Elektromobi­lität zu. Sie sehen Deutschland als den innovativsten und produktivsten Stand­ort mit der besten Qualität an; im Bereich Produktionskosten finden sich jedoch China und Indien an den ersten Stellen.

Ziel der NPE ist es, die Einschätzungen der europäsichen Automobilindustrie wahr werden zu lassen und Deutsch­land zum Leitmarkt für Elektromobili­tät zu machen. Daher definierte sie für die nächsten Jahre drei Schwerpunkte: Forschung und Entwicklung, Normung, Qualifizierung. Die Bundesregierung hat diese Punkte in ihr Programm auf­genommen und wird bis zum Ende der Legislaturperiode eine Milliare Euro Fördergelder vergeben. Marktanreize sind darin nicht vorgesehen.

Die NPE hat ein vier Mrd. Euro schwe­res Forschungs- und Entwicklungspro­gramm ausgearbeitet, das von Wirt­schaft und öffentlicher Hand finanziert wird. Darin sind sechs Bereiche defi­niert. Ein Fokus wird auf der Batterie liegen. Rund 980 Mio. Euro fließen sowohl in die Forschung und Entwick­lung neuer Batteriekonzepte also auch in die notwendige Prozesstechnik für die Massenfertigung. Das BMBF möchte Deutschland damit sowohl zum führenden Standort in der Elektroche­mie ausbauen als auch zum Techno-logieführer in Sachen Massenproduk­tion sicherer und bezahlbarer Batterie­systeme machen.


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