Bildverarbeitungs-Schnittstellen

USB 3.0 als Großtrend

23. September 2013, 12:54 Uhr | Andreas Knoll
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USB3 Vision: Welche Resonanz erfährt der Standard?

Für die Bildverarbeitung ist inzwischen analog zum Transportlayer-Standard GigE Vision der Standard USB3 Vision hinzugekommen. Und wie seinerzeit bei Gigabit Ethernet dürfte USB3 Vision letztlich der Startschuss für den Siegeszug der Schnittstelle in der industriellen Bildverarbeitung gewesen sein. »USB3 Vision findet große Beachtung«, betont Horst A. Mattfeldt. »Kunden beobachten die Reifung der Spezifikation mit großem Interesse und erkennen das Potential der Kombination von USB 3 mit hoher Datenübertragungskapazität und USB3 Vision als Standard-Protokoll.« Henning Tiarks bestätigt dies: »Wir sehen neben einer hohen Nachfrage nach Kameras auch, dass sich unsere Kunden verstärkt über die Technologie an sich informieren«, sagt er. »Die Anfragen in Support und Vertrieb sowie die Zugriffe auf technische USB-3.0-Inhalte auf unserer Website nehmen stark zu. Wir können somit feststellen, dass der Markt USB3 Vision gut aufnimmt und dass alle wichtigen Marktteilnehmer weiterhin hinter USB3 Vision stehen und nach und nach die Integration abschließen oder schon abgeschlossen haben.«

Thomas Hopfner verweist auf das frühe Stadium der USB3-Vision-Einführung: »USB3-Vision-Kameras kommen gerade erst am Markt an; die Nachfrage ist daher noch eher gering, aber schon höher als zu Anfangszeiten von GigE Vision«, führt er aus. »Offenbar glaubt der Markt, dass USB3 Vision funktioniert und den Erfolg von GigE Vision sogar übertreffen kann.« Zusätzlichen Schub erhalte USB3 Vision durch den Trend zu Standard-SDKs (Software Development Kits): »Wer bisher mit proprietären SDKs zufrieden ist, benötigt in der Regel kein USB3 Vision. In Hinblick auf Zukunftssicherheit scheint der Trend aber weg von proprietären SDKs zu gehen.« Ronald Müller greift diesen Gedanken auf: »Unsere jährliche Marktumfrage zu industriellen Kameras zeigt konsistent den Anwender-Wunsch nach fortschreitender Standardisierung, primär um flexibel Kameras und Peripherie-Produkte kombinieren und austauschen zu können«, sagt er. »Dies widerspricht dem Bestreben einiger Hersteller, die einen Kunden mit proprietären Produkten gewinnen möchten, so dass er danach nur mit großem Aufwand den Anbieter wechseln kann. Dennoch werben die meisten Hersteller mit der USB3-Vision-Kompatibilität ihrer Kameras.«

Nach Ansicht von Rupert Stelz nimmt der Markt USB3 Vision mit »abwartender Begeisterung« auf: »Die Technik von USB3 Vision ist vielversprechend und eignet sich sowohl für Anwendungen im Low-End-Bereich als auch für Einsatzfälle mit hohen Anforderungen an die Datenübertragung«, sagt er. »Die ersten Produkte sind jedoch erst seit wenigen Monaten auf dem Markt, und weil die Design-In-Phasen in die Anlagen meist ebenfalls einige Monate dauern, wird wohl noch ein wenig Zeit vergehen, bis erste Praxiserfahrungen zu USB3 Vision vorliegen.«

Skeptisch zeigt sich Bettina Ronit Hörmann: »Über den USB3-Vision-Standard wird momentan noch sehr viel diskutiert«, führt sie aus. »Allerdings muss sich erst noch zeigen, ob der Standard überhaupt und, wenn ja, dann langfristig akzeptiert wird. Derzeit gibt es noch keine von der AIA offiziell zertifizierten USB3-Vision-Kameras. Es bleibt also abzuwarten, ob und wann die ersten zertifizierten Kameras wirklich erhältlich sind.«

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