Odos Imaging hat ein besonders industrietaugliches 3D-Bildverarbeitungssystem nach dem Time-of-Flight-Verfahren (ToF) entwickelt: Das System nutzt einen kurzen, intensiven Lichtpuls, der zusammen mit digitaler Verarbeitung für eine Auflösung von 1280 x 1024 Bildpunkten sorgt.
In vielen industriellen Umgebungen, besonders beim maschinellen Sehen und in der Automatisierungstechnik, ist es notwendig, Bilder mit Distanzinformationen zu verbinden, um Objekte nicht nur identifizieren, sondern auch ihre Position und Ausrichtung bestimmen zu können. Häufig werden dafür herkömmliche Industriekameras in Verbindung mit Laserscannern eingesetzt, wobei die 2D-Bilder unter großem technischem Aufwand mit den Distanzdaten verknüpft werden müssen. ToF-Verfahren zur 3D-Objekterkennung, wie das System des schottischen Unternehmens Odos Imaging, verwenden dagegen die gleichen Pixel auf dem Bildsensor, um sowohl Bild- als auch Distanzdaten zu erfassen.
Bis jetzt waren Auflösung und Reichweite vieler ToF-Systeme allerdings für eine Nutzung in den meisten industriellen Anwendungen zu gering. Der Ansatz von Odos Imaging löst das Problem: Das »real.iZ-1K«-System nutzt einen kurzen, intensiven Lichtpuls, der laut dem Unternehmen zusammen mit der digitalen Verarbeitung eine deutlich höhere Pixel-Anzahl ermöglicht als bisherige Systeme. Das modulare System hat eine Reichweite von bis zu 15 m, lässt sich bei allen Lichtverhältnissen ohne Qualitätsverluste einsetzen und benötigt keine Bildnachverarbeitung.
»Es gibt viele Anwendungen für bildgebende Verfahren, bei denen auch Distanzinformationen nötig sind, etwa in der Logistik und Robotik«, erläutert Ritchie Logan, Vizepräsident Geschäftsentwicklung bei Odos Imaging. »Umgekehrt gibt es auch Einsatzbereiche für Distanzwertmessungen, bei denen Abbildungen erforderlich sind.« Wenn beispielsweise ein Roboter eine Palette beladen soll, muss er nicht nur den richtigen Karton identifizieren, sondern benötigt auch Informationen darüber, wie groß oder wie hoch das jeweilige Packstück ist. »Auch die genauen Abmessungen der fertigen Palette sind zu bestimmen, um die Beladung der LKW optimal planen zu können«, so Logan weiter. Bislang wurden für solche Aufgaben konventionelle Kameras zusammen mit Laserscannern eingesetzt, um die Daten zu bekommen. »Ein System auf Laserscanner-Basis muss sich bewegen, um das Tiefenbild eines statischen Objekts zu erfassen«, verdeutlicht Logan. »Ein ToF-gestütztes Bildgebungsverfahren erlaubt dies ohne bewegliche Teile; es kann fest an einem Standort verbleiben.«