Die technische Überlegenheit des Supraleiterkabelsystems resultiert aus der Materialeigenschaft des Leitermaterials. Es wird bei einer Temperatur von zirka -200 °C zu einem quasi idealen elektrischen Leiter, der mindestens 100mal mehr Strom transportieren kann als Kupfer. Die erforderliche Betriebstemperatur lässt sich ohne großen Aufwand mit flüssigem Stickstoff herstellen, der auch für viele andere industrielle Zwecke als Kühlmedium eingesetzt wird. Trotz der unentbehrlichen Wärmeisolierung des Supraleiterkabels gelingt es, bei gleichem Kabelaußendurchmesser die fünffache Strommenge wie bei einem Kupferkabel zu transportieren – und das im Gegensatz zu Kupfer bei geringeren Verlusten.
Supraleiterkabel bald konkurrenzfähig mit Kupferkabeln
Über hundert Jahre nach Entdeckung des Supraleitungseffektes wird nun greifbar, wovon Generationen von Wissenschaftlern schwärmten – der nahezu verlustfreie Transport von Strom. Hochtemperatur-Supraleiter, wie sie hier bei AmpaCity im Kabelsystem und dem Strombegrenzer zur Anwendung kommen, sind seit einigen Jahren reif für energietechnische Anwendungen. Experten rechnen damit, dass die innovativen Kabel bei energieintensiven Anwendungen in wenigen Jahren auch wirtschaftlich mit Kupfer konkurrieren können. Sie sind überall dort interessant, wo große elektrische Leistungen bei eingeschränktem Platzangebot transportiert werden müssen.
Aufgrund dieser besonderen Eigenschaften und der minimierten Stromverluste werden supraleitende Betriebsmittel vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) und unter der Konsortialführerschaft der RWE Deutschland AG als wesentlicher Baustein der zukünftigen Energieversorgung betrachtet und daher im Rahmen des Projektes AmpaCity gefördert.