Jahresbilanz Windenergie 2011

VDMA Power Systems und BWE: Deutscher Markt wächst wieder

27. Januar 2012, 15:58 Uhr | Carola Tesche
Status der Windenergienutzung in Deutschland
© DEWI

2011 verzeichnete der deutsche Windmarkt nach einem schwachen Jahr 2010 wieder ein deutliches Wachstum. Das gaben die Vertreter des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA Power Systems) und des Bundesverbandes Windenergie (BWE) bekannt.

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Nach aktuellen Erhebungen des Deutschen Windenergie-Instituts (DEWI) wurden 2011 in Deutschland 895 (2010: 754) Windenergieanlagen mit einer Leistung von 2007 (2010: 1551) MW neu installiert. Das sind 456 MW mehr als 2010 und entspricht einem Zuwachs von 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Um die Datenerhebung der europäischen Windstatistik anzupassen, werden zukünftig nur noch an das Netz angeschlossene Anlagen berücksichtigt. Betrachtet man die an das Netz angeschlossene Leistung von 2086 MW in 2011 gegenüber 1493 MW in 2010 liegt der Zuwachs bei fast 40 Prozent.

»Dieses Ergebnis zeugt von Kontinuität und Zuverlässigkeit beim Ausbau der Windenergie in Deutschland. Das ist auch die Basis für weitere Erfolge auf den Exportmärkten in Europa und weltweit. Allerdings muss in Zukunft stärker im Gesamtsystem gedacht werden. Der weitere Ausbau der Windenergie ist ohne den gleichzeitigen Umbau der Energieinfrastruktur wie z.B. Netze und Speicher Makulatur«, sagt Thorsten Herdan, Geschäftsführer VDMA Power Systems.

Danach liegt der Deutsche Windenergiezubau voraussichtlich im Trend des Weltmarktes. In 2011 könnten die prognostizierten 40.000 MW um rund 2000 MW überschritten werden. Fast die Hälfte davon wurde - wie auch schon 2010 - in China installiert.

»Die Deutschlandzahlen belegen: Im Bereich der Windenergie funktioniert das Erneuerbare-Energien-Gesetz. Stabile Rahmenbedingungen sorgen auch für einen stabilen Ausbau der Windenergie in Deutschland. Es gibt eine Reihe positiver Trends, die man den vorliegenden Aufstellungszahlen entnehmen kann. So zieht das Repowering endlich an. Hier ist seit einigen Jahren eine stetige Steigerung zu vermerken, in diesem Jahr sogar um 30 Prozent und wird damit zu einer relevanten Größe für die Neuinstallationen«, sagt BWE-Präsident Hermann Albers. Im Jahr 2011 wurden 170 alte Windenergieanlagen mit einer installierten Leistung von 123 MW durch 95 neue Windenergieanlagen mit einer installierten Leistung von 238 (2010: 183) MW ersetzt.

Offshore wurden in Deutschland 2011 108 (2010:50) MW ans Netz angeschlossen. Ende 2011 waren damit rund 200 MW in Summe am Netz. »Man muss bedenken, bei dem Offshore-Geschäft handelt es sich um langfristig geplanten Großanlagenbau. Der gehorcht anderen Gesetzen als das Onshore-Geschäft. So werden zum Ende des Jahres 2012 10 Offshore-Windparks mit einer Leistung von mehr als 2000 MW mit einem gesicherten Auftragsvolumen in Höhe von rund 7 Mrd. Euro im Bau sein. Eine wesentliche Voraussetzung für erfolgreiche Geschäftsmodelle und für die Realisierung weiterer Parks ist die Planungssicherheit bei der Netzanbindung«, sagt Herdan.

»Eine weitere positive Entwicklung ist, dass sich erstmals mit Rheinland-Pfalz und Bayern zwei süddeutsche Bundesländer unter den Top Five der Zubauzahlen befinden. Wir gehen davon aus, dass sich aufgrund jüngster Entwicklungen in Süddeutschland diese Entwicklung fortsetzen kann. Aufgrund komplexer Genehmigungsverfahren werden politische Entwicklungen des vergangenen Jahres wie in Baden-Württemberg und Bayern sich erst langsam in den Zahlen niederschlagen«, sagt Albers.


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