Siemens / Herchenbach

Mobile Halle für die Vor-Ort-Reparatur von Windkraftanlagen

15. April 2016, 15:20 Uhr | Nicole Wörner
Diesen Artikel anhören

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Reparaturteile kommen durch das Hallendach

Die Halle besteht aus einem korrosionsbeständigen Aluminiumgerüst und einer Kombination aus PVC-Industrieplanen im Dach sowie Wänden aus Trapezblech und Plane. Diese Kombination ermöglicht eine Teilöffnung des Hallendachs. Der Aufbau ist ohne Fundame
Die Halle besteht aus einem korrosionsbeständigen Aluminiumgerüst und einer Kombination aus PVC-Industrieplanen im Dach sowie Wänden aus Trapezblech und Plane. Diese Kombination ermöglicht eine Teilöffnung des Hallendachs. Der Aufbau ist ohne Fundament auf fast allen Flächen möglich.
© Siemens / Herchenbach

Die größte Herausforderung bei der Konstruktion war die Frage, wie die Windturbinen-Teile in die Halle gelangen, da sie aufgrund ihrer Massivität nicht durch die Seitenwände einer Leichtbauhalle passen. Ursprünglich plante Siemens Wind Power, die Halle für jede Reparatur um die Generatoren herum aufzubauen. "Das wäre allerdings zeitaufwändig gewesen und hätte die Stillstandzeiten wieder unnötig verlängert", erklärt Mark Borkenhagen. Darüber hinaus ist die Komplexität und Schadenanfälligkeit einer Hallenmontage um eine so große Hauptkomponente herum ein Risiko. 

Daher entwickelte Herchenbach eine Hallen-Sonderlösung, bestehend aus einem korrosionsbeständigen Aluminiumgerüst und einer Kombination aus qualitativ hochwertigen PVC-Industrieplanen im Dach sowie Wänden aus Trapezblech und Plane. Diese Kombination ermöglicht eine Teilöffnung des Hallendachs. Das heißt: Die Reparaturteile können mit Hilfe eines sich ohnehin vor Ort befindlichen Krans durch die Dachöffnung in die Halle transportiert werden. 

Dafür wird ein Teil der Dachplane aus dem Aluminiumgerüst herausgezogen. Das ist ohne großen Kraftaufwand per Hand durch drei bis vier Mitarbeiter möglich. Allerdings musste die Statik des Hallengerüsts dafür besonders präzise konstruiert sein und die Stützvorrichtungen exakt geplant werden. "Auch wenn die Dachplane temporär entfernt wird, muss die Halle trotz starker Windlasten stabil stehen", betont Tobias Raeber, Geschäftsführer von Herchenbach. "Deshalb haben wir an den seitlichen Mittelteilen der Halle, da wo die Dachplane herausgezogen wird, robuste Stahl-Trapezblechwände und weitere Aussteifungen eingebaut. Diese verstärken den Stand und sind für hohe Belastungen ideal geeignet."

Ein weiterer Vorteil der Herchenbach Leichtbauhalle: Der Aufbau ist ohne Fundament auf fast allen Flächen möglich. Gerade in Windparks, wo oft nur einfache verdichtete Schotterflächen oder kleinere Asphaltparkplatzflächen vorhanden sind, ist das ein entscheidender Faktor. Möglich wird dies durch das vergleichsweise leichte Aluminiumgerüst (im Gegensatz zu Stahl) und eine spezielle Verankerung im Boden: In regelmäßigen Abständen werden während der Hallenmontage jeweils neun Erdnägel in Stahl-Ankerplatten bis zu 1,30 Meter tief im Boden fixiert.
 


  1. Mobile Halle für die Vor-Ort-Reparatur von Windkraftanlagen
  2. Reparaturteile kommen durch das Hallendach
  3. Geschraubt und gesteckt – nicht geschweißt

Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Siemens AG Sector Energy

Weitere Artikel zu Energieerzeugung

Weitere Artikel zu Automatisierung