Hamburg Green Hydrogen Hub (HGHH)

Auftrag für 100-MW-Elektrolyseur an Siemens Energy vergeben

10. September 2024, 10:19 Uhr | Kathrin Veigel
Feierliche Vertragsunterzeichnung zwischen Führungskräften von Siemens Energy und dem HHGH-Entwicklungskonsortium.
© Siemens Energy

Am Standort des ehemaligen Kohlekraftwerks Moorburg realisiert die Projektgesellschaft Hamburg Green Hydrogen Hub eine 100-MW-Elektrolyseanlage für grünen Wasserstoff. Das HGHH-Konsortium hat nun Siemens Energy für die Lieferung und Installation des 100-MW-Elektrolyseurs beauftragt.

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Siemens Energy wird im Zuge des Auftrags sechs Einheiten seines aktuellen Elektrolyseur-Modells liefern, die zusammen den 100-MW-Elektrolyseur bilden. Die Bauarbeiten für die Elektrolyseanlage sollen im nächsten Jahr beginnen. Der Start des kommerziellen Betriebs ist für 2027 geplant. Jährlich sollen dann in Moorburg rund 10.000 Tonnen grüner Wasserstoff produziert werden. Über die Lieferung des Elektrolyseurs hinaus geht das HGHH-Konsortium, bestehend aus Luxcara und den Hamburger Energiewerken, und Siemens Energy mit einem zehnjährigen Wartungsvertrag eine langfristige Partnerschaft ein. Über die Höhe des Auftrags haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart.

Die Stacks – die Herzstücke des Elektrolyseurs – werden in der neuen Gigafactory von Siemens Energy in Berlin gefertigt und am Standort Mühlheim sowie bei einem anderen europäischen Partner montiert. Der gewählte Elektrolyseur beruht auf der sogenannten Proton-Exchange-Membrane(PEM)-Technologie, bei der die Spaltung von Wasser mithilfe von Strom in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff entlang einer Membran erfolgt. Diese Technologie ist durch die flexible Fahrweise optimal für den Betrieb mit erneuerbaren Energien geeignet.

Vorbereitungen für den Elektrolyseur-Aufbau laufen seit Ende 2023

Auf dem Gelände des ehemaligen Kraftwerks laufen die vorbereitenden Arbeiten für den Aufbau des Elektrolyseurs schon seit dem vergangenen Herbst 2023. Aktuell wird das ehemalige Kohlekraftwerk Moorburg teilweise zurückgebaut, um Platz für den 100-MW-Elektrolyseur und die Anbindung an das Wasserstoff-Verteilnetz HH-WIN zu schaffen. Teile der bestehenden Infrastruktur und der Anlagen können zukünftig weiter genutzt werden. So bleiben beispielsweise die Anlagen zur Wasseraufbereitung sowie das Werkstatt- und Lagergebäude erhalten. Der bereits vorhandene Anschluss an das Höchstspannungsnetz, über den der Elektrolyseur künftig mit Strom aus erneuerbaren Energien versorgt wird, wird umgebaut und verlegt. Für das FEED (Front End Engineering & Design), welches nun kurz vor dem Abschluss steht, wurde Anfang des Jahres Ramboll beauftragt.

Ebenfalls seit dem vergangenen Herbst arbeitet das HGHH-Konsortium unter Hochdruck daran, die Detailplanungen voranzutreiben. Die Produktion des grünen Wasserstoffs soll später schrittweise hochgefahren werden, um einen stabilen Betrieb des Wasserstoff-Verteilnetzes zu gewährleisten. Das Konsortium strebt ein Portfolio von Wasserstoffverbrauchern aus verschiedenen Industriezweigen an und steht mit vielen dieser Unternehmen bereits in Verhandlungen. Die Versorgung mit grünem Wasserstoff soll über das Wasserstoff-Verteilnetz HH-WIN und die ebenfalls geplante LKW-Verladestation erfolgen.


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