Produktionsstart Ende 2024

Meyer Burger baut Solarzellenwerk in den USA

24. Juli 2023, 9:03 Uhr | Heinz Arnold
Solarzellproduktion von Meyer Burger in Thalheim.
© Meyer Burger

Im Rahmen des Inflation Reduction Act erhält Meyer Burger für den Bau Subventionen in Höhe von 1,4 Milliarden US-Dollar. Der Standort Thalheim soll später ausgebaut werden.

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Mit einer anfänglichen Kapazität von 2 GW wird die neue Solarzell-Produktion von Meyer Burger in Colorado Springs (Colorado) das Solarmodulwerk von Meyer Burger in Goodyear (Arizona) mit Solarzellen »Made in USA« beliefern. Der Produktionsstart ist für das vierte Quartal 2024 geplant.

Der beschleunigte Produktionsplan in den USA wird durch eine Umleitung von Produktionsmaschinen ermöglicht, die ursprünglich für die bereits angekündigte Erweiterung der Solarzellenfabrik am Standort Thalheim in Bitterfeld-Wolfen vorgesehen waren. Diese Anlagen werden nun am Standort Colorado Springs installiert, um den geplanten Fertigstellungstermin der Zellfabrik im Jahr 2024 einzuhalten.

Im Rahmen der erfolgreichen Bewerbung von Meyer Burger für den EU-Innovationsfonds ist zu einem späteren Zeitpunkt ein Ausbau im Multi-Gigawatt-Bereich in Thalheim geplant. Voraussetzung für solche Investitionen seien günstige Marktbedingungen und sichere, faire Wettbewerbsbedingungen für europäische Solarhersteller in der EU.

Meyer Burger nutzt nach eigenen Angaben die Vorteile des Advanced Manufacturing Tax Credit 45X, der Teil des Inflation Reduction Acts ist, um sowohl Solarzellen als auch Solarmodule in den USA zu fertigen. Das Unternehmen rechnet mit einer kumulierten förderfähigen Summe von bis zu 1,4 Milliarden US-Dollar, die vom Produktionsbeginn im Jahr 2024 bis Ende 2032 monetarisiert werden könne. Zusätzlich erhält Meyer Burger ein Finanzpaket in Höhe von 90 Millionen US-Dollar von der Stadt Colorado Springs und dem US-Bundesstaat Colorado. Weitere Vorauszahlungen von Modul-Abnehmern und Darlehen des Department of Energy in Höhe von zusammen mehr als 300 Millionen US-Dollar sind absehbar.

»Meyer Burger ist der festen Überzeugung, dass inländisch hergestellte Solarzellen unseren Kunden einen zusätzlichen Nutzen bringen, sowohl in Bezug auf die Verwendung von Hochleistungs-Solarprodukten „Made in USA“ als auch zur Qualifizierung für zusätzliche Steuergutschriften«, sagt Gunter Erfurt, CEO von Meyer Burger.

Außerdem erklärte er, dass Meyer Burger auch in Zukunft die Produktion in Deutschland und der Europäischen Union ausbauen werde. Deshalb werde sich das Unternehmen in Deutschland am kürzlich angekündigten Interessensbekundungsverfahren der deutschen Bundesregierung für eine Renaissance der PV-Industrie beteiligen.

Wie Meyer Burger weiter mitteilte, hat Chief Commercial Officer (CCO) Moritz Borgmann sich aus persönlichen Gründen entschieden, das Unternehmen zu verlassen. Chief Operating Officer (COO) Daniel Menzel übernimmt die Verantwortung für das Wachstum und die Geschäftsentwicklung von Meyer Burger in den USA, CEO Gunter Erfurt für die kommerziellen Aktivitäten in Europa und dem Rest der Welt.

Meyer Burger sieht aufgrund der zusätzlichen Kosten im Zusammenhang mit der angekündigten Solarzellenfabrik in den USA und der aktuellen Überangebotssituation im Markt vor allem im derzeit nicht regulierten Solarmarkt in der Europäischen Union von einer EBITDA-Guidance für 2023 ab. Das Unternehmen wird den Halbjahresbericht am 17. August 2023 veröffentlichen.


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