Frost & Sullivan: Markt stark vom Staat abhängig

KWK - Wachstum in Europa bis 2018

9. Februar 2012, 12:20 Uhr | Carola Tesche
Europamarkt für Kraft-Wärme-Kopplung
© Frost & Sullivan

Laut einer aktuellen Studie von Frost & Sullivan erwirtschaftete der europäische Markt für Kraft-Wärme-Kopplung im Jahr 2011 Umsätze von 548,1 Mio. Euro, die bis 2018 auf 674,3 Mio. Euro ansteigen sollen.

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Trotz der hohen Investitionskosten für Ausrüstung und der langen Amortisationszeiten von fünf bis sieben Jahren soll danach die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) zwischen 2014 und 2018 einen erneuten Aufschwung in Europa erleben und ein Ausbau vor allem in Form von Kombikraftwerken erfolgen.

Europa plant, seine Zielvorgaben im Bereich Umwelt und Energieeffizienz durch sukzessive Entwicklungen in der KWK-Technologie, dem spezifischen Know-how und der Versorgungskette zu erreichen. Kraftwerksbetreiber haben ein spezielles Interesse daran, in Kraft-Wärme-Kopplung zu investieren, da die Regierungen Förderboni für Unternehmen mit höherem KWK-Potenzial bereitstellen.

»Investitionen in KWK-Anlagen hängen erheblich von den Kosten der Energiegewinnung ab«, sagt Pritil Gunjan, Analyst von Frost & Sullivan Industry. »Stabile Energiepreise sind wichtig, um Endverbraucher davon zu überzeugen, die richtigen Entscheidungen zu treffen, was Energieinvestitionen angeht, und sie darin zu bestärken, dass der Wiederaufbau einer KWK-Basis eine sinnvolle Strategie darstellt.«

Die Kraft-Wärme-Kopplung eignet sich speziell für Endverbraucher, die zunehmenden Bedarf an Strom im großen Ausmaß und unterstützender Wärme haben. Die KWK ist ein kosteneffizientes System. Die für die Errichtung eines KWK-Projektes erforderlichen Technologien und das entsprechende Know-how stehen auf dem Markt zur Verfügung.

Die Weiterentwicklung von Kraft-Wärme-Kopplung ist stark durch die Energieversorgungspolitik sowie durch staatliche Verordnungen beeinflusst, die an den Energieverbraucher gerichtet sind. Erforderlich sind Reformen im Bereich von Politik, Steuern und Elektrizität sowie Handelsabkommen zur Unterstützung der Kraft-Wärme-Kopplung.

Speziell Steuerbegünstigungen könnten sich in einer Zeit wirtschaftlicher Unsicherheit und unklarer Rentabilität als nützlich erweisen. Auch wird der Markt durch Verzögerungen, die sich aus Fragen der Zusammenschaltung ergeben, zurückgeworfen werden.

Dennoch wiegen die zunehmenden Bedenken im Hinblick auf den Klimawandel und die verstärkte Sensibilisierung hinsichtlich der Umweltauswirkungen von fossilen Brennstoffen all diese Fragen auf. Sie haben die Europäische Kommission dazu veranlasst, an einer gemeinsamen Energiepolitik zu arbeiten und Richtlinien zur Energieeffizienz zu fördern.

Die Richtlinie für Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), Emissionsgutschriften und neue Technologien zur Reduzierung der Emissionen sind ausschlaggebend für den Erfolg der KWK in Europa. Im Zuge der KWK-Richtlinie haben Deutschland, Italien und Spanien erhebliche Fortschritte bei der Erstellung von Rahmengesetzgebungen zur Förderung von Kraft-Wärme-Kopplung gemacht, und Deutschland hat sich das Ziel gesetzt, seine KWK-Kapazität bis 2020 zu verdoppeln.

»Die wirksame Implementierung von KWK-Fördermaßnahmen und die Anstrengungen, günstige Bedingungen für die Weiterentwicklung von Kraft-Wärme-Kopplung zu schaffen, dürften den Markt in Europa entscheidend ankurbeln«, sagt Gunjan. »Im Jahr 2011 erklärte die EU Kraft-Wärme-Kopplung zu der Energiegewinnungsart, die den größten Einzelbeitrag zur Reduzierung von Treibhausgasen der Region leisten kann und hat so dem Markt einen enormen Schub versetzt.«

Weitere Informationen finden Sie bei Frost & Sullivan: www.energy.frost.com


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