Vollvernetzte Ladelösung

Kontron ergattert Großauftrag für intelligente Wallboxen

22. Mai 2024, 12:15 Uhr | Kathrin Veigel
Kontron entwickelt mit seiner Tochter eSystems vollvernetzte Ladelösungen.
© Pixabay/LeeRosario

Der Anbieter von IoT-Technologie Kontron hat die Freigabe zur Lieferung von intelligenten Ladestationen für Elektroautos von einem der weltweit größten Automobilhersteller erhalten. Die Serienproduktion soll im Juli 2024 beginnen. Das Auftragsvolumen beträgt im ersten Schritt 200 Millionen Euro.

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Bei der Entwicklung der vollvernetzten Ladelösung stützt sich der IoT-Spezialist Kontron auf die Expertise seiner neuen Tochtergesellschaft eSystems, Hersteller für Ladesysteme, die Anfang des Jahres im Rahmen der Katek-Übernahme akquiriert wurde.

»Durch die Übernahme von Katek haben wir unser Produktportfolio um hochwertige Produkte und Lösungen für Solarenergie und Smart Charging erweitert«, erläutert Kontron-CEO Hannes Niederhauser. Nun zeigten sich bereits die ersten Erfolge und Synergie-Effekte. Unter anderem werden durch das Upgrading der Katek-Produkte mit Kontron-Software deutlicheKostenvorteile erzielt. »Mit der Software unserer Ladesyteme bieten wir die intelligente Antwort auf die Anforderungen der Energie- und Verkehrswende die stark von Digitalisierung und Vernetzung geprägt ist«, so Niederhauser.

Auf die Vernetzung kommt es an

Mit ihrer vollständigen Vernetzung über Ethernet, LTE, WiFi, EEBUS, MODBUS/TCP, OCPP und ISO15118 trägt Kontron der zunehmenden Digitalisierung des Energiesektors Rechnung. Denn um die schwankende Energieerzeugung durch Windkraft und Photovoltaik intelligent und effizient nutzen zu können, ist die Vernetzung von Gebäuden, Elektrofahrzeugen und dem Stromnetz erfolgsentscheidend.

Dabei kommunizieren die Systeme mit dem Energiemanagementsystem, welches mit einer PV-Anlage, Wärmepumpen oder Batteriespeichersystemen verbunden sein kann. So erhält das E-Auto von der Wallbox eine Anreiztabelle und kann darüber den dynamischen Ladeplan berechnen.

Auch netzdienliches Laden nach §14a EnWG zur Anpassung an die Auslastung des Stromnetzes und flexible Ladetarife werden darüber möglich. Die Kommunikation zum Auto erfolgt über ISO 15118. Die Norm ermöglicht es zudem, dass E-Auto und Ladestation sich gegenseitig erkennen und Informationen austauschen. Auf öffentlichen Ladeplätzen kann auf diese Weise die Autorisierung über Plug’n’Charge erfolgen.

»Wir nennen diese Technologie ’smart charging next level’«, erklärt eSystems-Managing Director Jochen Paukert. »Es war von Beginn der Entwicklung unser Ziel, heute schon Lösungen zu bieten, auf die es in der Zukunft ankommt. Um auf aktuelle Entwicklungen oder Cybersecurity-Bedrohungen schnell reagieren zu können, können wir die Boxen remote mit Updates versorgt. Über LTE oder Ethernet lässt sich die Wallbox mit dem Internet verbinden und Updates werden einfach over the air aufgespielt.«


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